Die 3 bis 4 Millimeter langen, flachen Käfer sind glänzend rotbraun gefärbt. Kopf und Halsschild sind etwas dunkler als der lang gestreckte Hinterleib. Die Fühler sind an ihren Enden leicht keulenartig verdickt.
Der flugunfähige Amerikanische Reismehlkäfer hat mit der Lupe erkennbare Längsrillen auf den Flügeldecken und seine Fühler sind zum Ende hin graduell verdickt. Er fliegt nicht. Beim Rotbraunen Reismehlkäfer sind nur die letzten drei Fühlerglieder abrupt verdickt und er kann fliegen. Sie treten selten gemeinsam auf und sind sohne Mikroskop schwer unterscheidbar. Von untergeordneter Bedeutung sind die etwas selteneren Großen Reismehlkäfer mit 4 bis 6 Millimeter Länge sowie der Schwarze Reismehlkäfer (Tribolium madens, keine Abbildung).
Die Larven werden bis 6 bis 8 Millimeter lang, sind streifig hellbraun mit dunklem Kopf und kurzen Fühlern, feiner Behaarung und zwei kurzen dunklen Spitzen am Hinterleibsende. Sie bewegen sich frei, doch meist gut versteckt, im Vorratsgut. Sie haben sechs Beine im vorderen Körperdrittel und zwei Nachschieber am Hinterleib.
Das Weibchen des Vierhornkäfers unterscheidet sich durch seine nicht verdickten Fühler und das nach oben gewölbte Halsschild. Die Männchen sind durch die hornartigen Fortsätze am Kopf eindeutig zuzuordnen.
Die Käfer treten meist zusammen mit anderen Schädlingen auf und befallen hauptsächlich beschädigtes oder geschrotetes Getreide und Getreideerzeugnisse, seltener auch Hülsenfrüchte, Sämereien, Kakao, Trockenfrüchte, Ölfrüchte, etc. Durch ihre Temperatur- und Nahrungsansprüche treten sie typischerweise in Mühlen und anderen Verarbeitungsbetrieben auf. Dort können sie versteckt innerhalb der Maschinen oder in nicht ablaufenden Mehlresten in Mehlsilos leben, von wo aus sie frische Ware befallen. Lager von ganzen Körnern werden seltener und hauptsächlich durch Rotbraune Reismehlkäfer befallen.
In Mehlstaub hinterlassen die Käfer typische Laufspuren (Abbildung: Laufspuren des Reismehlkäfers), in den Produkten zeigen sich bei hohem Befall tunnelartige Gänge. Stark befallenes Mehl verfärbt sich rosa und nimmt einen stechenden Geruch an. Geruch und Geschmack von Backwaren werden auch beeinträchtigt.
Reismehlkäfer sind gefürchtete Schädlinge der Nahrungsmittelindustrie. Durch schnelle Vermehrungsraten bei höheren Temperaturen können sie zu hohen Masseverlusten führen. Fraß am Keimling schädigt die Keimfähigkeit von Saatgut. Demgegenüber wiegen die Verluste durch Verderb infolge Geruchsbeeinträchtigung fast noch schwerer. Die Veränderungen bewirkt eine abgegebene Substanz, ein Chinon, die das Wachstum von Mikroorganismen hemmt und dessen gesundheitliche Wirkungen umstritten sind. Reismehlkäfer können, wie mehrere andere Vorratsschädlinge, auch als Überträger des Rattenbandwurms (Hymenolepis diminuta) gesundheitsschädlich werden. Ein Auftreten in Wohnungen lässt sich häufig einem länger andauerndem Zugang verwilderter Haustauben zum Dachboden zuordnen.
Das Weibchen legt bis zu 1000 mikroskopisch kleine Eier, woraus nach 3 bis 14 Tagen die Larven schlüpfen. Diese bohren sich in beschädigte Getreidekörner ein oder wühlen sich in das Mahlgut. Nach 1 bis 3 Monaten schlüpfen die Käfer, die bis zu einem Jahr leben können. Sie fressen neben Vorräten auch morsches Holz, tote Insekten und andere Vorratsschädlinge.
Reismehlkäfer sind wärmeliebend und vermehren sich bei 22 bis 40 Grad Celsius (Rotbrauner) beziehungsweise 20–37 Grad Celsius (Amerikanischer). Sie treten daher besonders in den Sommermonaten in großer Anzahl auf. In einer Futtermühle hielt sich der Amerikanische Reismehlkäfer in Bereichen mit viel Mehlstaub, nahe der Mahlwerke, Misch- und Pelletieranlagen, Waagen und Vorratsbehälter auf. Dagegen fand sich der Rotbraune Reismehlkäfer rund um den Verladebereich. Rotbraune Reismehlkäfer überleben Temperaturen bis 7 Grad Celsius nicht dauerhaft und Minustemperaturen weniger als einen Tag, aber meist sind sie im Vorratsgut vor solchen Temperaturen geschützt. Der Große Reismehlkäfer hat eine längere Entwicklungszeit und Lebensdauer und entwickelt sich bei Temperaturen bis zu 30 Grad Celsius.
Letzte Aktualisierung 20.09.2016