Tag der Hülsenfrüchte

Am 10. Februar ist Interationaler Tag der Hülsenfrüchte

Leguminosen wie Lupinen, Soja und Kichererbsen sind wahre Alleskönner. Anlässlich des Internationalen Tags der Hülsenfrüchte am 10. Februar zeigen wir, was sie alles draufhaben: Aus ihnen kann man vielseitige und leckere Gerichte zaubern, sie machen Ackerböden fruchtbarer und liefern hochwertiges Tierfutter.

Weltweit gibt es fast 20.000 verschiedene Arten von Hülsenfrüchten – damit zählen sie zu den artenreichsten Pflanzenfamilien überhaupt. Vielfältig geht es auch bei der Bezeichnung zu: Hülsenfrüchte werden auch Leguminosen genannt. Und weil die Blüten von Ackerbohnen, Platterbsen und Co. an die Flügel eines Schmetterlings erinnern, heißt die Pflanzenfamilie, zu der sie gehören, auch Schmetterlingsblütler.

Hülsenfrüchte werden nicht nur als Tierfutter angebaut, sondern sind als pflanzliche Eiweißquelle auch für die menschliche Ernährung wichtig und in der Erzeugung deutlich klimaschonender als tierische Produkte. Die Ernährungsstrategie der Bundesregierung, Projekte wie LeguNet und das Bürgerforschungs-Experiment "INCREASE" wollen den Anbau von Leguminosen in Deutschland weiter vorantreiben und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Ernährungswende.

Hülsenfrüchte sind wahre Superhelden

Doch nicht nur geschmacklich überzeugen Hülsenfrüchte auf ganzer Linie. Öko-Landwirtinnen und -Landwirte nutzen eine wahre Superkraft der Leguminosen, denn sie sind kleine Düngerfabriken: Knöllchenbakterien, die sich an ihren Wurzeln ansiedeln, binden den Stickstoff aus der im Wurzelraum verfügbaren Luft. In den Wurzelknöllchen wird dieser Stickstoff in Aminosäuren umgewandelt und steht so den nachkommenden Pflanzen zur Verfügung. Diese Symbiose ist einmalig! Wenn die Pflanzen und Wurzeln absterben, freuen sich Bodenorganismen über die Pflanzenreste als willkommene Nahrung und wandeln diese in wertvollen Humus um. Hülsenfrüchte auf dem Acker erhöhen also die Bodenfruchtbarkeit und können die Erträge folgender Kulturen steigern! Darüber hinaus bilden Leguminosen weit verzweigte Wurzelsysteme, die den Boden auflockern.

Testen Sie Ihr Wissen rund um Hülsenfrüchte!

Beantworten Sie die Fragen und lernen Sie mehr über die Vorteile der Hülsenfrüchte! Hier geht's zum Quiz.


Film ab: Warum sind Hülsenfrüchte gut für den Boden?


Vorhaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

Eiweißpflanzenstrategie

Das Ziel der Eiweißpflanzenstrategie (EPS) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ist es, den Anbau heimischer Eiweißpflanzen (Leguminosen wie Ackerbohne, Erbse und Lupinenarten sowie Kleearten, Luzerne und Wicke) zu fördern und die Anbaufläche zu vergrößern. Dafür wird in die Forschung und Entwicklung, den Wissenstransfer und Demonstrationsnetzwerke investiert und werden Maßnahmen zur Umsetzung in der Praxis unterstützt.
Mehr Informationen zur Eiweißpflanzenstrategie

LeguNet

Im Rahmen der bundesweiten Eiweißpflanzen­strategie setzt das Projekt LeguNet die Arbeit von drei Netzwerken zu Erbse/Bohne, Lupine und Soja fort und bündelt das Wissen rund um alle Körnerleguminosen. In Deutschland eher selten angebaute Kulturen wie Kichererbsen und Linsen sind ebenfalls in das Netzwerk integriert, denn durch Klimaveränderungen steigt auch ihr Anbaupotenzial. LeguNet will den Selbstversorgungsgrad mit Körnerleguminosen in Deutschland mit vielen Maßnahmen steigern.
Mehr Informationen über das Projekt LeguNet


Leguminosen-Anbau auf den Demonstrationsbetrieben Ökologischer Landbau

Wir haben eine ganze Bandbreite an Hülsenfrüchten: von der Lupine angefangen, die wir letzte Woche geerntet haben, über Linsen, Sojabohnen, Borlotti-Bohnen, schwarze Bohnen. Das sind alles Hülsenfrüchte, die wir in den letzten Jahren angefangen haben anzubauen. Damit gibt es am Hof immer etwas zu tun. Die getrocknete Süßlupine muss gereinigt werden. Ein Teil unserer Lupinen ist Saatgut für andere Biobäuerinnen und -bauern. Der größte Teil ist die Speiselupine, das heißt, es gibt Lupinenmehl, Lupinenschrot. Die ganze Lupine wird verarbeitet. Etwas ganz Besonderes ist unser Lupinenkaffee. (Raphaela Lex, Biohof Lex)

Leguminosen werden im Ökologischen Landbau auch als 'Motor der Fruchtfolge' bezeichnet, da sie durch Symbiose mit Knöllchenbakterien im Boden in der Lage sind, Luftstickstoff zu binden und somit den Pflanzen zur Verfügung zu stellen. Des Weiteren wirkt sich der Leguminosenanbau, je nach Kulturart und Anbauverfahren, allgemein positiv auf die Bodenfruchtbarkeit und Humusmehrung aus. Im Falle der Körnerleguminosen sticht als weiterer Vorteil heraus, dass diese – je nach Kultur und Sorte – direkt als hochwertige Eiweißquelle für die menschliche Ernährung verwendet werden können. So befinden sich bei uns Linsen und Kichererbsen für den menschlichen Verzehr im Anbau. Wir bauen zwei verschiedene Sorten, Obbacher Berglinsen und Obbacher Tellerlinsen, im Gemenge mit Sommergerste an. Dabei werden die Linsen im Frühjahr zeitgleich mit der Sommergerste, die den Linsen im weiteren Wachstumsverlauf als Stützfrucht und Rankhilfe dient, ausgesät. (Bernhard Schreyer und Petra Sandjohann, Schloss Gut Obbach)


Hülsenfrüchte bringen Vielfalt und Geschmack auf den Teller

Erbse und Co. spielen eine wichtige Rolle bei der Ernährungswende: Sie sind Bestandteil einer nachhaltigen und gesunden Ernährung, wie bei der Planetary Health Diet deutlich wird. Fachleute haben diesen Speiseplan erstellt, der die Gesundheit der Menschen und des Planeten gleichermaßen schützen und fördern soll. Unter anderem schlagen sie vor, den Verzehr von Hülsenfrüchten, Obst, Gemüse und Nüssen ungefähr zu verdoppeln. Gleichzeitig empfehlen sie einen deutlich geringeren Fleischverzehr. Hier können pflanzliche Alternativen aus Hülsenfrüchten punkten!

Rezepte mit Hülsenfrüchten

Letzte Aktualisierung 06.02.2024

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