EU-Bio-Tag: Feiertag für den ökolgischen Landbau

EU-Bio-Tag: Feiertag für den ökologischen Landbau

Die EU-Kommission hat den 23. September zum EU-Bio-Tag erklärt. Zum dritten Mal feiern wir europaweit den ökologischen Landbau für seine Leistungen für Umwelt und Tierwohl. Oekolandbau.de legt in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt auf das Thema regionale Bio-Wertschöpfung. Warum diese so wertvoll ist, beantworten Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Margareta Büning-Fesel, Präsidentin der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sowie Akteurinnen und Akteure aus der Bio-Branche.

"Vom Acker auf den Teller" mit regionalen Bio-Wertschöpfungsketten

Um das Ziel der Bundesregierung aus dem Koalitionsvertrag "30 Prozent Öko-Landbaufläche bis 2030" zu erreichen, rückt der Aufbau regionaler Bio-Wertschöpfungsketten immer mehr in den Fokus. Das Motto "Vom Acker bis auf den Teller" – und das möglichst regional und ökologisch – birgt viele Chancen für die Entwicklung des heimischen Öko-Landbaus, stellt die verschiedenen Akteurinnen und Akteure aber auch vor viele Herausforderungen.

Oekolandbau.de hat neben dem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, der Präsidentin der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Dr. Margareta Büning-Fesel, verschiedene Akteurinnen und Akteure regionaler Bio-Wertschöpfungsketten gefragt:

"Was macht die regionale Bio-Wertschöpfungskette für Sie so wertvoll?"

Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft

„Die Bio-Wertschöpfungskette ist vor allem mittelständisch geprägt. Bis in die Regionen und Dörfer hinein bedeutet das gute Arbeitsplätze vor Ort. Das macht Öko zu einem Rückgrat des ländlichen Raumes. Vom Acker bis in die Verarbeitung bringt Bio Ökologie und Ökonomie zusammen – zertifiziert und kontrolliert. Die Bundesregierung hat sich deshalb das Ziel 30 Prozent Bio-Flächen bis 2030 gesetzt.“

Dr. Margareta Büning-Fesel, Präsidentin Bundesanstalt Landwirtschaft und Ernährung

"Regionale Wertschöpfungsketten sind ein wichtiger Bestandteil der landwirtschaftlichen Erzeugung insgesamt und des Öko-Landbaus im Besonderen. Um die Bio-Landwirtschaft und die Vermarktung ihrer Produkte wirklich voran zu bringen müssen wir den Aufbau regionaler Ketten in Anbau, Verarbeitung und Vermarktung schneller voranbringen. Das stärkt die ländlichen Räume und erhält handwerkliche Kompetenzen, die uns derzeit teilweise verloren gehen.
Viele gute Beispiele zeigen uns, was in Regionen passiert, in denen das gelingt. Wertschöpfung aus der Region für die Region!"

Ursula Tigges, Teamleiterin auf dem Bio- und Erlebnisbauernhof TIGGESHOF

"Die regionale Bio-Wertschöpfungskette ist im Idealfall der wertschätzende Weg von der ökologischen Nahrungsmittelerzeugung über die schonende Verarbeitung, die regionale Vermarktung hin zum Genuss durch die Verbraucherinnen und Verbraucher vor Ort. Wertvoll ist dieser Weg für uns, weil alle – Erzeugerinnen, Verarbeiter, Vermarkter und Verbraucherinnen – nicht anonym sind, sondern einander kennen und so gemeinsam respektvoll mit der Umwelt, den Lebensmitteln und miteinander umgehen."

Jürgen Andruschkewitsch, BIOSpitzenkoch im Bioland-Restaurant Rose

"Für mich und unseren Betrieb ist wertvoll, dass ich die Bio-Betriebe kenne, es kurze Entfernungen sind und damit kurze Transportwege einhergehen. Bio in der Region erhält unsere Kulturlandschaft mit Artenvielfalt."

Lennart Hansmann, Betriebsleiter bei Bio Hansmann

"Regionale Bio-Wertschöpfungsketten sind von unschätzbarem Wert, da sie eine Win-Win-Situation schaffen. Sie tragen zur Nachhaltigkeit bei, indem sie den CO2-Ausstoß durch kürzere Transportwege minimieren und gleichzeitig die lokale Wirtschaft ankurbeln, indem sie Landwirtinnen und Landwirte und Unternehmen vor Ort unterstützen. Dies schafft eine umweltfreundliche und wirtschaftlich gesunde Grundlage für unsere ländliche Zukunft."

Wie der Aufbau von regionalen Bio-Wertschöpfungsketten gelingen kann, zeigen verschiedene Beispiele aus der Praxis:

Warum feiern wir den EU-Bio-Tag?

Um den ökologischen Landbau zu fördern, hat die EU den 23. September zum EU-Bio-Tag erklärt. Das Datum ist nicht zufällig gewählt: Am 23. September sind Tag und Nacht gleich lang (auch Herbst-Äquinoktium genannt). Für EU-Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski ein perfektes Symbol für das Gleichgewicht zwischen Landwirtschaft und Umwelt in der ökologischen Produktion.

Grenzenlos Bio am europaweiten Feiertag

Der EU-Bio-Tag soll allen Menschen die Bedeutung und die Vorteile des Öko-Landbaus für eine zukunftsfähige und nachhaltige Lebensweise bewusst machen. Dafür gibt es EU-weit zahlreiche Initiativen, Veranstaltungen, Preisverleihungen und Challenges:

  • In Litauen werden die Menschen aufgerufen, mindestens ein Bio-Produkt am EU-Bio-Tag zu kaufen
  • Schweden hat den gesamten Monat September zum Öko-September ausgerufen
  • In Lettland läuft die Bio-Challenge. Die Herausforderung: 10 Tage so viele Bio-Lebensmittel kaufen, wie möglich
  • Im italienischen Bologna findet ein ganzes Bio-Festival mit Kochshows, Vorträgen und Workshops statt
  • Die EU vergibt seit 2022 jährlich die "EU-Bio-Auszeichnungen". Damit werden Menschen ausgezeichnet, die mit ihren Unternehmen oder Projekten neue Ideen aufzeigen, wie das Wachstum des Bio-Sektors in der EU gesteigert werden kann. Nominiert waren auch drei Betriebe und Initiativen aus Deutschland: die Biostadt Bremen, die Fürstenhof GmbH und das Gut Wulksfelde. Als Mitglied des Netzwerks Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau leistet der Betrieb echte Bio-Pionierarbeit vor den Toren Hamburgs.

EU-Bio-Auszeichnungen / EU Organic Awards

Am 25. September 2023 hat die Kommission die acht Gewinner der zweiten Ausgabe des EU-Bio-Preises bekannt gegeben. Mit den Preisen werden hervorragende, innovative, nachhaltige und inspirierende Projekte ausgezeichnet, die einen echten Mehrwert für die ökologische Erzeugung und den ökologischen Verbrauch schaffen.

Hier finden Sie die Preisträgerinnen und Preisträger.

Regionale Bio-Wertschöpfung hautnah erleben

Sie wollten schon immer mal Bio-Landwirtinnen und -Landwirten bei der Arbeit über die Schulter schauen oder einen Blick in einen Bio-Stall werfen? Dann besuchen Sie einen der 290 Betriebe des Netzwerks! Von Apfelanbau über Rosenzucht bis Ziegenhof: Die ausgewählten Betriebe bestechen durch ihre Vielfalt. Kleine Familienbetriebe sind im Netzwerk genauso vertreten wie Bio-Höfe mit über 1.000 Hektar Anbaufläche und die Produktpalette reicht von Käsespezialitäten über Hirschwürstchen, alte Gemüse- und Obstsorten, erlesene Weine bis zu Kräutern und Duftpflanzen.

Die Höfe haben das ganze Jahr über Tür und Tor geöffnet und laden zu Hoffesten, Führungen und mehr ein. Schauen Sie in unseren Veranstaltungskalender und finden Sie Termine in Ihrer Nähe!

Wie funktioniert der Öko-Landbau?

Die Grundlage des ökologischen Landbaus ist die Kreislaufwirtschaft – aber was bedeutet das? Und warum ist sie für den Öko-Landbau so wichtig? In unseren Erklärvideos erfahren Sie alles über die wichtigsten Aspekte des ökologischen Landbaus:

Filme: Die Grundlagen des Öko-Landbaus erklärt!


Letzte Aktualisierung 22.09.2023

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