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Lebensmittelkennzeichnung in der EU: So könnten Labels künftig aussehen

Eine in der Zeitschrift Ecological Economics erschienene Studie unter Leitung des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) liefert wichtige Erkenntnisse über die Zukunft der Lebensmittelkennzeichnung in der EU. Die Studie identizifiert unter Expertinnen und Experten einen breiten Konsens über die Notwendigkeit neuer Lebensmittelkennzeichnungen, die Landwirtinnen und Landwirte zu mehr Ökosystemdienstleistungen anregen sollen.

Verschiedene Lebensmittellabels auf einem Produkt. (Klick führt zu Großansicht in einer Lightbox. Zum Schließen der Lightbox ESC drücken.)

Lisa Jungbluth, Ecocert

Die drei vorgeschlagene Label-Prototypen – ein produzentengetriebenes Ökosystemdienstleistungslabel, ein verbraucherorientiertes Informationslabel und ein neues EU-Nachhaltigkeitslabel – spiegeln die Vielfalt der Stakeholder-Perspektiven wider und unterstreichen, wie wichtig es ist, verschiedene Sichtweisen miteinzubeziehen, wenn die neue Lebensmittelkennzeichnung in der EU Erfolg haben soll. Die Ergebnisse bilden darüber hinaus nationale Besonderheiten ab.

Die drei Label-Ideen im Detail

Die Studie stellt drei innovative Ansätze zur Lebensmittelkennzeichnung vor, die im Kontext der EU-Strategie „Farm2Fork - Vom Hof auf den Tisch“ von großer Bedeutung sind. In dieser Strategie hat sich die EU zum Ziel gesetzt, Konsumentinnen und Konsumenten bei der Einkaufsentscheidung von Lebensmitteln stärker zu Nachhaltigkeitskriterien hinzuorientieren.

Das „produzentengetriebene Ökosystemdienstleistungs-Label” konzentriert sich auf die direkte Verbindung von landwirtschaftlicher Produktion und Ökosystemdienstleistungen und folgt der Idee von Anbauverbänden, die Produkte mit zusätzlichen Umweltstandards kennzeichnen.

Das „verbraucherorientierte Informationslabel” legt den Schwerpunkt auf die Aufklärung und Information der Verbraucherinnen und Verbraucher über die Umweltauswirkungen der Produkte. Das zweite Label hat somit eher einen verordnenden Charakter und ähnelt der Idee des „Nutri-Scores”. Hier informiert eine fünfstufige Farb- und Buchstabenskala über die ernährungsphysiologische Bewertung eines Produktes.

Das EU-Nachhaltigkeitslabel legt ein besonderes Augenmerk auf die gesamte Wertschöpfungskette. Diese Kennzeichnung könnte als Ergänzung zu bisher bestehenden freiwilligen Labeln, wie zum Beispiel dem EU Bio-Siegel, agieren. Diese Prototypen verdeutlichen das Potenzial für eine zukunftsfähige Gestaltung des Lebensmittelsektors, die sowohl ökologischen als auch sozialen Kriterien Rechnung trägt.

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„Diese Studie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Lebensmittelproduktion und nachhaltigerem Lebensmittelkonsum in Europa. Indem wir verschiedene Perspektiven innerhalb der Lebensmittelindustrie zusammenführen, zeigen wir Wege auf, wie Lebensmittelkennzeichnungen effektiv zur Förderung von Ökosystemdienstleistungen beitragen können. Unsere Arbeit unterstreicht die Notwendigkeit, gemeinsam für eine transparente und verantwortungsvolle Lebensmittelkette zu arbeiten, die sowohl für unsere Umwelt als auch für zukünftige Generationen von Vorteil ist ”, so Christoph Schulze, Hauptautor der Studie und Forscher am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF).

Förderhinweis: Die Studie wurde finanziert im Rahmen von EU-Horizon 2020 unter dem Förderkennzeichen 818190.

Quelle: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V.  

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