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Saflor: Comeback einer alten Kulturpflanze

Eine fast schon vergessene Kulturpflanze erlebt ihre Renaissance: der Saflor, auch Färberdistel genannt. Gemeinsam mit zwei Pflanzenzuchtbetrieben möchten Forschende der Universität Hohenheim die Pflanze im ökologischen Landbau etablieren. Gelingen soll dies durch die Züchtung neuer, an den Anbau in Deutschland angepasster Sorten. Denn die Färberdistel fördert nicht nur die Biodiversität, sondern eröffnet auch neue wirtschaftliche Chancen.

Färberdistel in Nahaufnahme. Klick führt zu Großansicht.

Die Färberdistel könnte im ökologischen Landbau einen Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität in Agrarlandschaften leisten. Foto: Universität Hohenheim / Hans Peter Maurer

Angesichts des Klimawandels rückt eine fast schon vergessene Pflanze wieder in das Interesse der Landwirtschaft: der Saflor oder die Färberdistel (Carthamus tinctorius L.). Ursprünglich als Färber- und Medizinalpflanze genutzt, wird Saflor heute hauptsächlich in Asien zur Produktion von hochwertigem Speiseöl angebaut. Ihre Samen enthalten zwischen 20 und 45 Prozent Öl, das aufgrund seines vergleichsweise geringen Anteils an gesättigten Fettsäuren als ernährungsphysiologisch wertvoll gilt.

Diese blühende, relativ anspruchslose und extensive Ölpflanze könnte im ökologischen Landbau einen Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität in der Agrarlandschaft leisten. Noch dazu zeigt sie sich sehr widerstandsfähig gegen abiotische Stressfaktoren wie Hitze oder Dürre – angesichts des Klimawandels ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Obendrein schafft der lokale Anbau der Färberdistel wirtschaftliche Chancen für neue, regional produzierte Produkte.

Doch derzeit fehlen Sorten, die für den Anbau in Deutschland geeignet sind. Hier möchten die Forschenden der Hohenheimer Landessaatzuchtanstalt im Projekt CarthBreed Abhilfe schaffen: Durch gezielte Züchtung wollen sie neue Sorten entwickeln, die angesichts des prognostizierten Klimawandels optimal an die deutschen Klimaverhältnisse angepasst sind.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert die Forschungsarbeiten an der Universität Hohenheim mit fast 365.000 Euro.

Projekt-Steckbrief

  • Titel: Züchtung von Saflor - CarthBreed
  • Fördersumme: insgesamt 364.368 Euro an die Landessaatzuchtanstalt
  • Förderinstitution: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
  • Projektdauer: 1.3.2024 - 28.2.2027
  • Beteiligte:
    • Landessaatzuchtanstalt, Universität Hohenheim (Koordination)
    • Gert Horn, Exsemine GmbH, Zappendorf
    • Dr. Carsten Reinbrecht, Saatzucht Streng-Engelen GmbH & Co. KG, Uffenheim
    • Zuchtstation Ranzin

Quelle: Pressemitteilung der Universität Hohenheim

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