Detailansicht

Hummel-Challenge 2024: Mitmachen und Hummeln ganz einfach per App melden

Das Team des Wildbienen-Monitorings in Agrarlandschaften am Thünen-Institut richtet die Hummel-Challenge 2024 deutschlandweit in Kooperation mit dem BUND Naturschutz Bayern aus. Vom 20. Juni bis 3. Juli kann jede und jeder mitmachen und möglichst viele verschiedene Hummeln fotografieren. Das Citizen-Science-Projekt soll dabei helfen, mehr über die Vielfalt und Verbreitung von Hummeln in Deutschland herauszufinden.

Hummel auf Blüte. Klick führt zu Großansicht.

Vom 20. Juni bis 3. Juli können Interessierte an der Hummel-Challenge des Thünen-Instituts teilnehmen. Dabei geht es darum, möglichst viele verschiedene Hummeln zu fotografieren. Foto: Josephine Kulow

"Im ersten Zeitraum wurden vor allem Hummel-Königinnen erfasst, die im Frühjahr unterwegs sind", sagt Dr. Sophie Ogan, Projektverantwortliche für die Hummel-Challenge am Thünen-Institut. Da die Hummeln im Sommer generell am aktivsten und die Völker am größten sind, geht es jetzt vom 20. Juni bis 3. Juli vor allem darum, möglichst viele verschiedene Hummeln auf unterschiedlichen Pflanzen zu fotografieren. Hummel-Fotos können über die Webseite Oberservation.org oder mit Hilfe der Bestimmungs-App ObsIdentify (im Google sowie im Apple-Store verfügbar) hochgeladen werden.

Ein Mitmach-Projekt für alle

Mitmachen ist ganz einfach: Die kostenlose App ObsIdentify herunterladen, Benutzeraccount anlegen, in der Natur so viele verschiedene Hummelarten wie möglich fotografieren und in der App speichern. Für die Teilnahme sind keine Artenkenntnisse nötig: Eine KI bestimmt die Hummeln anhand der hochgeladenen Fotos. Zusätzlich überprüfen Hummel-Expertinnen und -Experten die Meldungen. Unter den besten zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden anschließend tolle Preise verlost.

Hummeln in der Natur finden und fotografieren

Die besten Chancen, verschiedene Hummelarten zu entdecken, haben Hummelsucherinnen und -sucher dort, wo viele verschiedene Blütenpflanzen zu finden sind. Dr. Sophie Ogan erklärt, wie gute Fotos von Hummeln gelingen: "Am einfachsten ist es, Hummeln beim Blütenbesuch zu fotografieren. Hier sammeln sie Pollen und trinken Nektar und halten dafür kurz still. Die Fotos sollten die Hummel vollständig zeigen und scharf gestellt sein. Für die Forschung ist es außerdem spannend, wenn die Nahrungspflanze zu erkennen ist.“

Es ist auch möglich in der App pro Meldung mehrere Fotos der Hummel aus unterschiedlichen Perspektiven hochzuladen. Das erleichtert die Bestimmung. Sollte ein Art nicht identifizierbar sein, wird die Hummel aufgrund der erkennbaren Merkmale einer Sammelgruppe zugeordnet. Wichtig ist, dass die Hummeln nicht gestört, gefangen oder gar getötet werden dürfen.

Datengrundlage für die Forschung

Hummeln zählen zu den wichtigsten Bestäubergruppen sowohl für die Landwirtschaft als auch für viele Wildpflanzen. Die Fotos aus der Hummel-Challenge liefern eine wichtige Datengrundlage für die Forschung. „Wir wünschen uns, dass möglichst viele Interessierte mitmachen und so dabei helfen, das Wissen über Hummeln zu vergrößern. Durch die beim Fotografieren gespeicherten Geodaten ist nachvollziehbar, wo welche Hummel gesichtet wurde“, sagt Martina Gehret, Projektverantwortliche beim BUND Naturschutz.

Ehrenamtliche im Wildbienen-Monitoring am Thünen-Institut gesucht

Wer sich über die Hummel-Challenge hinaus engagieren will, kann beim Hummel-Monitoring des Thünen-Instituts mitmachen. In diesem Citizen-Science-Projekt erfassen Ehrenamtliche von März bis Oktober Hummeln auf einer festgelegten Strecke. Die dafür nötige Artenkenntnis wird in Schulungen vermittelt. Zum Zustand und zur Entwicklung von Wildbienenbeständen gibt es bisher in Deutschland keine repräsentative Datengrundlage.

Im Forschungsprojekt "Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften" am Thünen-Institut für Biodiversität werden deshalb Methoden zur bestandschonenden Erfassung von Wildbienen in landwirtschaftlich genutzten Räumen entwickelt und getestet. Das Projekt ist Teil des Verbundprojekts "MonViA", dem bundesweiten Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften.

Quelle: Pressemitteilung Johann Heinrich von Thünen-Institut

Nach oben
Nach oben