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AöL: Dialog zur Ernährungswende

Der erweiterte Vorstand der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e.V. (AöL) hat sich im Rahmen der Vorstandssitzung mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundeministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Dr. Manuela Rottmann, getroffen. Bei dem Treffen in Fulda stand neben dem Krieg in der Ukraine und der aktiven Hilfe durch Lebensmittellieferungen auch der Dialog zur dringend benötigten und gesellschaftlich gewünschten Ernährungswende im Vordergrund.

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Welche Hebel haben wir, um die Ernährungswende zu realisieren? – diese Frage überschrieb den Dialog zwischen dem AöL-Vorstand und Frau Rottmann ebenso, wie die diversen Möglichkeiten, um das politisch gesteckte Ziel von 30 Prozent Bio bis 2030 zu erreichen. Intensiv diskutiert wurden die, nach Einschätzung der AöL, besonders relevanten Hebel "Nachhaltigkeitskennzeichnung" im Sinne einer weiterentwickelten Bio-Kennzeichnung und der Fokus auf "mehr pflanzliche Ernährung" in Verbindung mit einer Konsumveränderung.

Besonders mit dem Thema "pflanzliche Ernährung" müssen wir uns auseinandersetzen, um die Ernährungswende zu schaffen – dessen ist sich Anne Mutter, CEO der Holle baby food AG, sicher: "Die Erhöhung des Anteils pflanzlicher Lebensmittel in der Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Ernährungswende. Für den zugleich reduzierten Anteil tierischer Lebensmittel unterstützt die AöL eine qualitätsorientierte, tiergerechte und flächengebundene tierische Produktion."

Dr. Alexander Beck, geschäftsführender Vorstand der AöL, fasst die geführte Diskussion zur Nachhaltigkeitskennzeichnung so zusammen: "Im Rahmen von Maßnahmen für ein nachhaltiges Ernährungssystem sprechen wir über Nachhaltigkeitskennzeichnungen, besonders über den PEF (Product Environmental Footprint). Diese Systematik muss jedoch weiterentwickelt oder komplett überdacht werden, denn sie birgt Fehlerquellen. Zum einen baut der PEF zentral auf Effizienz und bevorzugt damit größere Unternehmen. Zum anderen gefährdet die Kommunikation des PEF als Kennzeichnung, die unabhängig von "Bio" gilt, das Ziel von 30% Bio." Liane Maxion, alleinige Vorständin der Naturata AG, ergänzt: "Wir sind überzeugt davon, dass in der verbraucherseitigen Kommunikation weiter konsequent auf den Begriff „Bio“ gesetzt werden sollte, dem die Menschen bereits hohes Vertrauen entgegenbringen und der als Nachhaltigkeitsaussage wahrgenommen wird."

Aus Sicht des Geschäftsführers der JH-Vermarktung GmbH, Jürgen Hansen, gibt es einen weiteren wichtigen Hebel, um den Öko-Landbau - und damit die Ernährungswende - voranzubringen: "Wir sind auf mehr Daten im Bereich der Öko-Lebensmittelwirtschaft angewiesen. Hier kann der Bund uns ganz konkret unterstützen, um die ökologische Wertschöpfungskette zu fördern."

Ebendiese Erfahrungen der Öko-Lebensmittelhersteller bezeichnet Dr. Manuela Rottmann als wertvoll, um die Ernährungswende gemeinsam zu gestalten: "Der Austausch mit Praktikern ist deshalb wichtig, weil es für die Erhöhung des Anteils von ökologisch produzierten Lebensmitteln nicht ein Instrument gibt, sondern viele Räder ineinandergreifen müssen. Umstellungswillige Betriebe brauchen außerdem solide Marktinformationen. Die regionalen Strukturen zur Lebensmittelverarbeitung, wie Schlachtereien, müssen stärker in den Fokus genommen werden."

Quelle: Pressemitteilung AöL (PDF-Dokument)

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