Die weißen Falter erreichen eine Flügelspannweite von vier bis sechs Zentimetern. An der Spitze der Vorderflügel tragen sie eine schwarze Zeichnung. Mittig auf den Vorderflügeln sitzen zudem beim Weibchen zwei, beim Männchen ein runder schwarzer Fleck. Die Männchen sind insgesamt heller gezeichnet als die Weibchen.
Im Mai und danach wieder im Juli finden sich die blassgelben, längs gerippten Eier einzeln an den Blattunterseiten der Pflanzen. Die Raupen sind nach dem Schlupf zunächst hellgelb, später hellgrün mit gleichfarbigem Kopf. Eine gelbe Rückenlinie und gelbe Punkte auf den Segmenten zeichnen sich nur undeutlich ab. Sie tragen sehr kurze helle Borsten. Die grünen Puppen weisen drei braune Spitzen an den Seiten und dem Rücken auf.
Die Larven des Kleinen Kohlweißlings fressen zunächst schabend an den äußeren Blättern, später zunehmend skelettierend und bevorzugt in der Herzregion der Pflanzen. Durch die Schädigung des Wachstumskegels entwickeln sich verstümmelte und abnormal verzweigte Pflanzen. Zudem sind die Pflanzen stark durch grün-braune Kotkügelchen verschmutzt.
Der Große Kohlweißling unterscheidet sich vor Allem durch seine Größe und seine mehr Flügelfläche bedeckende schwarze Zeichnung der Flügelspitzen. Die Eier und Raupen treten in Gruppen auf, die Larven sind gelb, grün und schwarz gezeichnet.
Es werden alle Kohl-Arten sowie Raps geschädigt. Teilweise tritt der Schädling auch an anderen kreuzblütigen Kulturpflanzen wie Rübsen, Senf, Kohlrüben, Rucola, Rettich und Radieschen auf, sowie an Beikräutern der Familie.
Nach dem Schlupf der Falter ab April suchen diese in teilweise weiten Flügen geeignete Wirtspflanzen auf. Die Weibchen legen ab Mai mehrere hundert Eier einzeln und im Feld gut verteilt an die Blattunterseiten ab. Während sich die Adulten von Nektar ernähren, verursachen die Larven Blattfraß und entwickeln sich bis zur Verpuppung an den Blattunterseiten.
Die daraufhin in großen Schwärmen ausfliegenden Falter legen im Juli erneut Eier an die Blätter der Kohlpflanzen. Die schlüpfende zweite Larvengeneration verursacht die stärksten Schäden. Im Herbst kriechen die Larven auch an Bäumen und Wänden hoch, um einen geeigneten Ort zur Verpuppung und Überwinterung als Puppe aufzusuchen. Die Entwicklungszeit ist stark temperaturabhängig und beträgt drei Monate bei 14 Grad bis nur einen Monat bei 26 Grad.
Zu den natürlichen Gegenspielern gehören die die Raupen parasitierenden Kohlweißlingsschlupfwespen, die die Puppen parasitierende Puppen-Erzwespe, eiparasitische Trichogramma-Schlupfwespen, sowie räuberische Ameisen.
Die im Ökolandbau anwendbaren Pflanzenschutzmittel erfordern eine frühe Behandlung: Gegen junge Raupen wirken sie besser, und diese an äußeren Blättern fressenden Stadien werden besser durch die Behandlung erreicht. Daher sind regelmäßige Kontrollen erforderlich. Durch Spritzbeine oder Injektionsdüsen werden die im unteren Bereich der Pflanze befindlichen Raupen besser erreicht.
Zweimal wöchentlich sind 10 Pflanzen von Feldrand und -mitte zu kontrollieren. Bei Auftreten von 10 kleinen oder 4 großen Raupen oder von Raupen auf den Innenblättern sollte eine direkte Bekämpfung erfolgen.
Überprüfen Sie bitte unbedingt die aktuelle Zulassung und Anwendungsvorschriften, z. B. auf www.pflanzenschutz-information.de!
Youtube: Video der Parasitierung einer Kohlweißlingsraupe durch die Kohlweißlingsschlupfwespe
Letzte Aktualisierung 09.12.2019