Falscher Mehltau

Falscher Mehltau (Plasmopara nivea)

Schadbildbeschreibung

Charakteristisch sind die gelblichen, unregelmäßigen Flecken auf der Blattoberseite und der weiße Sporenrasen blattunterseits, der auch auf die Stängel übergeht. Die älteren Blätter im unteren Pflanzenbereich werden oft zuerst befallen, da diese schlecht abtrocknen. Die Blattflecken nekrotisieren zunehmend, befallene Blätter sterben meist komplett ab. Mit Falschem Mehltau befallenes Laub besitzt einen untypischen und unangenehmen Geruch, so dass das Produkt nicht mehr vermarktet werden kann. Mittlerweile ist der Erreger in allen deutschen Anbaugebieten sehr häufig. Das Schadenspotenzial wird höher als das der Septoria-Blattfleckenkrankheit eingeschätzt.

Biologie in Kürze

Nach dem Auskeimen der Überdauerungsorgane werden Sporangien freigesetzt, die über Wind oder Wasserspritzer verbreitet werden. Der Erstbefall erfolgt durch zufliegende Sporangien zum Beispiel aus Überwinterungsbeständen. Die Infektion des Pflanzengewebes findet besonders bei mittleren und höheren Temperaturen und ausreichender Feuchtigkeit statt, beispielsweise verursacht durch starke Temperaturunterschiede (Taubildung).

Die Sporen gelangen über die Spaltöffnungen in die Pflanze und bilden dort ein Myzel aus. Es entstehen Sporangienträger, die wieder aus den Spaltöffnungen herauswachsen und als weißer Sporenrasen blattunterseits sichtbar werden. Bei kühlen Temperaturen (fünf Grad) und feuchten Bedingungen entlassen die Sporangien Sporen, die dann zu neuen Infektionen führen.

Die Verbreitung des Erregers erfolgt über Wasserspritzer (Bewässerung, Niederschläge), aber auch durch Wind und Kulturmaßnahmen. Der Erreger hat wahrscheinlich ein sehr eingeschränktes Wirtspflanzenspektrum. Der Falsche Mehltau kommt an krausen und glatten Sorten vor, sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus.

Regulierungsstrategien

Vorbeugende Maßnahmen

  • Windrichtung von Überwinterungsbeständen beachten,
  • trockene Kulturführung (Bewässerung frühmorgens, lange Blattfeuchten verhindern, reduzierte Bestandesdichte),
  • widerstandsfähige Sorten (zum Beispiel "Felicia") wählen,
  • regelmäßige Befallskontrolle,
  • vorbeugender Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln auf der Basis verschiedener Pflanzenextrakte oder Chitosan,
  • Umbruch stark befallener Bestände.

Direkte Maßnahmen / zugelassene Pflanzenschutzmittel

In Deutschland sind keine Pflanzenschutzmittel zugelassen.


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