Schnecken

Schnecken

Schadbildbeschreibung

Egelschnecken (z. B. Gattung Deroceras), Kielnacktschnecken (z. B. Gattung Milax), Wegschnecken (z. B. Gattung Arion), Ordnung: Lungenschnecken

Schdbildbeschreibung

An den Blättern und Blüten kommt es zu Fraßspuren und glänzenden Schleimspuren.

Schnecken als Schaderreger sind in der Regel gemischte Populationen von Nackt- und Gehäuseschneckenarten aus den Familien Arionidae, Limacidae, Milacidae und Helicidae. Die Arten haben unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum und sind im Ackerboden, auf der Bodenoberfläche und in der Strauchschicht zu finden.

Bei Egelschnecken befindet sich dasAtemloch in der hinteren Hälfte des Mantelschildes. Lediglich das Hinterende des Rückens ist gekielt. Sie sind die wichtigste Gruppe der landwirtschaftlich relevanten Schadschnecken, zu ihr gehören die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum), die Graue Ackerschnecke (Deroceras agreste) und die Farnschnecke (Deroceras laeve).

Kielnacktschnecken sind vonschlanker Gestalt. Das Atemloch befindet sich in der hinteren Hälfte des Mantelschildes. Der Rücken ist über die gesamte Länge gekielt. Zu ihr gehört unter anderem der Tigerschnegel (Milax maximus), der auch als Räuber an Schneckeneiern nützlich wird.

Wegschnecken sind von gedrungener Gestalt. Das Atemloch befindet sich in der vorderen Hälfte des Mantelschildes. Zu dieser Gruppe gehören die Schadschnecken: Gemeine Wegschnecke (Arion distinctus), Große Wegschnecke (Arion rufus), Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus), Gartenwegschnecke (Arion hortensis).

Schadwirkung

Schnecken, insbesondere Nacktschnecken, können an allen krautigen Kulturen Schädigungen hervorrufen. Besonders stark treten sie in mehrjährigen Kulturen auf. An Hopfen sind bei Jungpflanzen Schädigungen bis hin zum Totalfraß möglich.

Biologie

Günstige Faktoren für eine Massenvermehrung sind milde Winter, gleichmäßiger Regen im Frühjahr, Sommer und Herbst sowie das Fehlen extremer Temperaturwerte. Demgegenüber wirken trockene Witterung (hauptsächlich in den Monaten Juni bis Juli und dann wieder im September bis Oktober), plötzlich stark absinkende Temperaturen im Sommer, ein Kälteeinbruch oder leichter Frost im frühen Herbst sowie Parasiten und Prädatoren einem Massenauftreten entgegen.

Regulierungsstrategien

Vorbeugende Maßnahmen

  • Kulturen mit hoher Bodendeckung (Raps, Sonnenblume, Kleegras) führen zur Vermehrung der Schnecken und es kommt zu einer Gefährdung der Folgekultur.
  • Tolerierung von Verunkrautung im Bestand, das als Ablenkfutter sowie zur Nützlingsförderung dient (zum Beispiel schneckenfressende Laufkäfer).
  • Beim Pflügen sollten die Bodenschollen sofort durch Eggen zerkleinert werden, da sonst durch die geschaffenen Hohlräume im Boden die Schnecken in die Tiefe dringen und sich dort einem weiteren mechanischen Zugriff entziehen können.
  • Sorgfältige Bodenbearbeitung
  • Gut abgesetztes, feinkrümeliges Saatbett
  • Ein- oder mehrmaliges Walzen des Bodens nach der Saat
  • Ausreichend tiefe Saatfurche (bis vier Zentimeter), Barrieren am Feldrand schaffen.
  • Ernterückstände möglichst entfernen oder schnellstmöglich einarbeiten.
  • In besonders empfindlichen Kulturen Abstand zu Dauergrünland oder Feldrainen durch einen unbestellten Streifen gewährleisten.
  • Empfindliche Kulturen nicht mulchen, nicht abends und nicht flächig bewässern.

Parasitäre Nematoden der Art Phasmarhabditis hermaphrodita können vorbeugend eingesetzt werden (vor der Saat) und haben eine Wirkungsdauer von sechs Wochen.

Direkte Bekämpfung mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln

Derzeit sind Pflanzenschutzmittel auf der Basis von Eisen-III-phosphat zugelassen. Die Produkte werden wie chemisch-synthetische Pflanuzenschutzmittel als "Schneckenkorn" bezeichnet, sind aber im Unterschied zu diesen verträglicher für Nützlinge wie Igel.

Bitte unbedingt die aktuelle Zulassungssituation prüfen. Bei der Empfehlung von Pflanzenschutzmitteln, die im ökologischen Landbau allgemein zugelassen sind, müssen die Richtlinien der einzelnen Anbauverbände beachtet werden.

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