Maiszünsler (Ostrinia nubilalis)

Maiszünsler

Ostrinia nubilalis (Hübner), Familie: Zünsler

Beschreibung des Maiszünslers

Der Maiszünsler ist ein gelbbrauner Schmetterling mit drei Zentimeter Flügelspannweite und zwei Zentimeter Länge in Ruheposition. Die Männchen sind etwas kleiner und dunkler als die Weibchen. Sie sind hauptsächlich nachtaktiv und verbringen den Tag ruhend an Pflanzen. Seine blassrosa bis grünlich-braune Larve wird bis zu 2,5 Zentimeter lang. Ihr Fraß zeigt sich zuerst an Lochreihen in der Blattspreite. Zudem treten Löcher am Stängel mit hervorquellendem Bohrmehl und Kot auf, die sich in den Blattachseln sammeln. In den Fraßgängen sind Larven im Stängelmark, im Kolbenstiel, in der Kolbenspindel sowie in und an weichen Körnern zu finden. Durch Schäden an den Leitbahnen verfärben sich über den Fraßgängen gelegene Pflanzenteile rötlich und können brechen.

 

Schadwirkung an Mais

Die Larven fressen zunächst von der Pflanzenmitte nach oben, dann nach unten bis zum Wurzelkopf. Knoten sind kaum zu durchbohren und werden deshalb von außen umgangen. Eine Larve kann mehrere Pflanzen schädigen. Der Fraß an Fahne und oberen Stängelteilen führt nur zu geringem Schaden, auch wenn diese Teile abknicken. Auch der Kolbenfraß ist meist gering, der Speisemais wird jedoch unverkäuflich.

Größere Schäden entstehen bei Stängelbruch unter dem Kolben, zum Beispiel bei Gewitter und Stürmen, sowie bei starkem Maiszünslerbefall durch den gestörten Wasser- und Nährstofftransport im Stängel. Fraßstellen können Infektionsquellen für Mykotoxin-bildende Fusarienpilze. Leidet Mais unter Trockenstress oder wird geerntet, werden auch Sorghum und Paprika durch Maiszünsler befallen.

Biologie und Lebenszyklus

Der Anflug der Falter beginnt in Abhängigkeit von der Region Mitte Juni und dauert bis Mitte August, mit einem Höhepunkt Mitte Juli. Die weißen, abgeplatteten Eier werden in Paketen von 15 bis 30 Stück dachziegelartig, besonders an der Blattunterseite der oberen Blattetagen, abgelegt.

Die Larven verbreiten sich rasch auch auf die Nachbarpflanzen und bohren sich in die Stängel ein. Die Fraß- und Entwicklungsgeschwindigkeit der Raupen hängt von der Gewebehärte der Sorten ab. Die Larve überwintert in Maisstoppeln und verpuppt sich im Folgejahr ab Mai. Der Maiszünsler kann seine Entwicklung mit einer Generation pro Jahr in allen Klimazonen vollenden, die von Mai bis Juli mittlere Lufttemperaturen von 15 Grad und mehr aufweisen.

Räuberische Insekten wie Marienkäfer, Raubwanzen und Florfliegen, parasitische Schlupfwespen und Bakterien, sowie ein aktives Bodenleben tragen zur biologischen Regulierung des Maiszünslerauftretens bei.

Regulierungsstrategien im Gemüsebau und Ackerbau

Der Zuflug der Falter kann mit Lichtfallen oder Pheromonfallen überwacht werden.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Tiefes Abschlegeln und sorgfältige Unterpflügen der Maisstoppeln zerquetscht und vergräbt die überwinternden Larven.
  • Eine ausgewogene Nährstoffversorgung trägt zur Widerstandskraft der Pflanzen bei, da die Weibchen ihre Eier bevorzugt auf stark mit verfügbarem Stickstoff versorgte Pflanzen ablegen.

Biologischer Pflanzenschutz

Die Anwendung der Schlupfwespe Trichogramma brassicaeist sehr wirksam und erfasst nur den Maisschädling. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei fünf Eigelegen pro 100 Pflanzen. Warndienst beachten! Der Eiparasitoid wird im Puppenstadium auf Pappkärtchen geklebt und ab Beginn des Zünslerfluges (Feststellung durch Pheromonfallen) zweimal im Abstand von rund zehn Tagen im Maisbestand aufgehängt. Auf großen Flächen kommen auch Drohnen zum Einsatz, die die Wespchen in Form von Kugeln ausbringen. Die geschlüpften Schlupfwespen zerstören die Zünslereier zu 70 bis 90 Prozent. Die Regulierung mit Trichogramma wird oft von Land, Kreis oder Gemeinde finanziell unterstützt - auf Förderprogramme achten!

Direkte Bekämpfung mit ökologischen Pflanzenschutzmitteln

  • Pflanzenschutzmittel auf der Basis von Bacillus thuringiensis (Unterart kurstaki)
  • Pflanzenschutzmittel auf der Basis von Spinosad

Letzte Aktualisierung 25.04.2017

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