Versorgung mit Kalk, Magnesium, Schwefel und Natrium
Kalk (Ca)
Kalk wird nicht als Pflanzendünger sondern als Bodendünger betrachtet. Die verbessernde Wirkung auf die Krümelstruktur ist im Grünland wegen der dauerhaften Durchwurzelung zweitrangig.
Beim mikrobiellen Abbau abgestorbener organischer Substanz in der obersten Wurzelschicht entstehen organische Säuren, die den pH-Wert in einer Bodentiefe von null bis fünf Zentimetern stark absenken. Die wertvollen Gräserarten des Dauergrünlandes bevorzugen einen schwach sauren Boden (pH-Wert von 6-7). Hier kann eine maßvolle Kalkung gerade in der Umstellungsphase die mikrobielle Aktivität erheblich fördern. Zur Bestimmung des optimalen pH-Wertes muss die Bodenart beachtet werden!
Für eine Kalkung sind alle Naturkalke zugelassen wie kohlensaurer Kalk, Kalkmergel, Kreide, Kalksteinmehl und Algenkalk (aber kein Branntkalk).
Eine Übersicht der verfügbaren Kalke, Umrechnungsfaktoren und Empfehlungen für Bodentypen kann im Merkblatt zur Kalkung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (.pdf) nachgelesen werden.
Im Ökolandbau gebräuchliche Kalk-DüngemittelDünger | Beschreibung | CaO- Gehalt [Masse-Prozent] | Zugelassen laut EU-Rechts-vorschriften für den Ökolandbau? |
Naturkalk | Calciumcarbonat natürlichen Ursprungs | 42 - 53 | ja |
Algenkalk | Gemahlenes Calciumcarbonat marinen Ursprungs | 42 - 53 | ja |
Quelle: Bioland Erzeugerring Bayern e.V., 2003
Magnesium (Mg)
Magnesium ist der Zentralbaustein des grünen Pflanzenfarbstoffes und reguliert den Wasserhaushalt. Insbesondere auf leichteren Standorten können die Magnesium-Gehalte zurückgehen, meist verursacht durch hohe Niederschläge im Winterhalbjahr. Charakteristisch für einen Magnesiummangel sind Aufhellungen der ältesten Blätter. Durch die Verlagerung des Magnesiums in der Pflanze sind nur die jeweils jüngsten Blätter grün.
Im Ökolandbau gebräuchliche Magnesium-DüngemittelDünger | Beschreibung | MgO- Gehalt [Masse-Prozent] | Zugelassen laut EU-Rechtsvorschriften für den Ökolandbau? |
Magnesium-Sulfat (Kieserit) | weniger gut löslich | 27 | ja |
Magnesium- Carbonat | langsam wirkend | 15- 35 | ja |
Quelle: Bioland Erzeugerring Bayern e.V., 2003
Schwefel (S)
Dieser lebensnotwendige Nährstoff ist für den Aufbau bestimmter Aminosäuren und B-Vitamine unentbehrlich. Grünland hat einen jährlichen Bedarf von 30 bis 40 Kilogramm Schwefel pro Hektar. Der Schwefeleintrag aus der Luft beträgt jährlich circa zehn Kilogramm Schwefel pro Hektar. Die Rücklieferung aus der Gülle bringt 0,5 bis 0,6 Kilogramm Schwefel pro Kubikmeter. Für einen Ausgleich müssten also jährlich 50 bis 60 Kubikmeter Gülle pro Hektar ausgebracht werden. Ein Stickstoff-Schwefel-Verhältnis im Futter von 10:1 steht für eine gute Schwefelversorgung, ein Verhältnis von 15:1 deutet auf einen Schwefelmangel hin.
Natrium (Na)
Hier sind keine speziellen Düngemittel zugelassen. Indirekt kann mit Magnesia-Kainit, das erhebliche Mengen an Natrium enthält, gedüngt werden. Der Natriumbedarf der Tiere muss in der Regel über Viehsalz ausgeglichen werden.
Zugelassene natriumhaltige DüngemittelDüngemittel | Beschreibung | Na2O-Gehalt [Masse-Prozent] | Zugelassen laut EU-Rechts-vorschriften für den Ökolandbau? |
Magnesia- Kainit | Kali- Rohsalz (24 % Na2O als Natriumchlorid, 6 % MgO als Magnesiumsulfat, 12 % K2O) | 24 | ja |
Quelle: Bioland Erzeugerring Bayern e.V., 2003