Verfahren zur Identifizierung

Verfahren zur Identifizierung

Neben der üblichen Dokumentation von Chargenbildungsprozessen (Ein-, Um- und Auslagerung, Vermischung und Verarbeitung) werden Systeme entwickelt, welche die Identität von Waren mittels physikalischer oder biochemischer Identifizierungsverfahren absichern sollen. Im Folgenden werden drei solcher Verfahren vorgestellt.

Markierung mit Isotopen

Eine bereits in der Praxis eingesetzte Methode ist die Herkunftssicherung mittels stabiler Isotope. So zum Beispiel über Bestimmung der Herkunft von Futtermitteln: Die Methode beruht auf der Tatsache, dass die Elemente Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel, die den Hauptteil der Biomasse bilden, aus jeweils mehr als einem stabilen Isotop bestehen. Für die Markierung wird nun dem Futter ein Trägerstoff (beispielweise Tonminerale) zugesetzt, welcher mit Wasser mit einer genau definierten Isotopenzusammensetzung behandelt wurde. Wird so markiertes Futter beispielsweise an Legehennen verfüttert, kann mittels Isotopenanalyse festgestellt werden, ob die im Handel befindlichen Eier beziehungsweise das Geflügelfleisch von dem Betrieb stammen, der die zuvor markierte Futtermittelmischung eingesetzt hat. Auch bei Obst und Gemüse wird dieses Verfahren zunehmend eingesetzt. Auch unter den großen Einzelhandelsketten finden sich immer mehr Unternehmen, die sich so zusätzlich absichern.

Die größte Herausforderung bei deser Analysemethode ist es, gutes Referenzmaterial zur Herkunftsbestimmung zu sammeln und verfügbar zu machen.

Markierung mit verkapselten RFID-Transpondern

In Entwicklung befindet sich derzeit ein System zur Markierung von Schüttgütern wie beispielweise Getreide. Bei dieser Methode werden bei der Ernte "Korndummies" in Form von verkapselten RFID-Transpondern zugefügt, die vor der Verarbeitung wieder aussortiert werden. Durch das Vorbeiführen des Getreidestromes bei Ein-, Um- und Auslagerungsprozessen an Lese- und Schreibgeräten können den Transpondern Informationen hinzugefügt bzw. die auf den Transpondern befindlichen Informationen ausgelesen werden. Mithilfe einer speziellen Software lassen sich so die Identität der Charge und deren Ausgangsort nachvollziehen und darstellen. 

An dem Projekt sind unter anderen der Bundesverband Naturkost Naturwaren e.V. (BNN) und die Bohlsener Mühle beteiligt.

DNA-Abstammungstests

Als Herkunftsnachweis für Fleischprodukte können DNA-Referenzmuster dienen, die beispielweise anhand von Schlachtresten oder von Blutproben der Elterntiere erstellt werden. Durch einen Abgleich der DNA-Muster kann festgestellt werden, ob das Fleischstück von dem angegebenen Tier oder der angegebenen Tiergruppe stammt. Das Verfahren wird von Edeka Nord zusammen mit dem Öko-Verband Biopark für die Eigenmarke Bio Wertkost-Fleisch angewendet.


Letzte Aktualisierung 14.12.2021

Aktuelle Termine

Alle Termine anzeigen

Nach oben
Nach oben