Beispielsweise hat der Naturkoststeller Rapunzel zahlreiche Produkte im Sortiment, in denen sich der Rohstoff nicht einfach ersetzen lässt. Allerdings kauft der bayrische Bioverarbeiter sein Pflanzenfett nicht anonym auf dem Weltmarkt, sondern nimmt die Beschaffung lieber selbst in die Hand. "Beim Einkauf von Palmöl spielen für uns ökologische, aber auch soziale Kriterien eine wesentliche Rolle. Daher beziehen wir nur fair gehandeltes Bio-Palmöl von unseren Hand in Hand-Partnern. Dieses Fairtradeprogramm haben wir bereits 1992 entwickelt", erklärt Eva Kiene von Rapunzel. Das Palmöl des Naturkostherstellers stammt nicht aus Indonesien, sondern aus Ghana und Südamerika. Die Palmen wachsen auf bereits lange landwirtschaftlich genutzten Flächen; es muss also kein Wald dafür weichen. "Wir kennen unsere Lieferanten und sind auch immer wieder vor Ort. Durch diesen direkten Kontakt können wir die lückenlose Transparenz bis zum Ursprung sicherstellen", betont Kommunikationswirtin Kiene.
Mehr faires Palmöl braucht das Land
Auch der international agierende Ökoanbauverband Naturland arbeitet derzeit an eigenen Zertifizierungen. "Da der Bedarf an Palmöl zunimmt und uns die bestehenden Zertifizierungen wie RSPO nicht weit genug gehen, führt Naturland zurzeit Gespräche mit Palmölproduzenten aus Ecuador. Ziel hierbei ist es, Palmölproduzenten "Naturland Fair" zu zertifizieren", erklärt Ralf Alsfeld von Naturland.
Fazit: Palmöl ist ein besonders sensibler Rohstoff. Verarbeitungsbetriebe sollten abwägen, wie viel und wofür sie unbedingt Palmöl benötigen, sowie ihre Lieferantinnen und Lieferanten kennen und prüfen. Höchste Transparenz und Rückverfolgbarkeit sind gefragt. Heimische Öle können punktuell eine Alternative sein. Einfache Lösungen gibt es in beim Palmöl leider nicht.