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Möglichst regional und nachhaltig – Lebensmittelkonsum in der Pandemie

Forschende der Universität Göttingen haben zum dritten Mal Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland zu ihrem Einkaufs-, Ernährungs- und Kochverhalten sowie zur Wahrnehmung der Krisenfestigkeit des Ernährungssystems während der Corona-Pandemie befragt. Die Ergebnisse bestätigen die Kernaussagen der ersten beiden Befragungen: Nachhaltigkeitsaspekte sind vielen Menschen beim Lebensmittelkauf immer wichtiger, zudem bevorzugen sie Waren aus heimischer landwirtschaftlicher Produktion.

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Die aktuelle Studie bildet darüber hinaus neue Entwicklungen ab, wie das gestiegene Stressempfinden bei jungen Menschen. Die Ergebnisse der dritten Erhebung sind in einem Diskussionspapier am Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen erschienen.

Im Rahmen der Datenerhebung wurde dieselbe Personengruppe im April, Juni und November 2020 online befragt. Dabei ist die Befragung in Bezug auf Alter, Geschlecht, Bildung und regionaler Verteilung weitestgehend repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland. Das Forschungsteam analysierte die Daten von 422 Probandinnen und Probanden, die an allen drei Befragungen teilgenommen haben.

Die erneute Schließung von Kneipen und Bars im Rahmen der Corona-Pandemie im November wurde von relativ vielen Menschen akzeptiert, während die Schließung von Cafés und Restaurants etwas kritischer bewertet wurde. "Insgesamt zeigt sich eine zunehmende Spaltung der Einstellungen zur Vorgehensweise der Regierung. Der Anteil der Personen, die die Maßnahmen der Regierung für übertrieben sowie für nicht ausreichend hält, stieg gleichzeitig an", so Erstautorin Dr. Gesa Busch vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung.

Beim Einkaufsverhalten zeigt sich, dass Aspekte wie Regionalität, Arbeitsbedingungen bei der Herstellung, Tier-, Natur- und Artenschutz sowie die Frage, wie gesund ein Lebensmittel ist, auch im November an Bedeutung gewonnen haben. "Die Ergebnisse untermauern, dass Nachhaltigkeitsthemen auch in Krisenzeiten einen hohen Stellenwert einnehmen und dass sie für Teile der Bevölkerung sogar noch wichtiger werden", erklärt Prof. Dr. Achim Spiller, Leiter der Abteilung Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte.

Obwohl sich die Pandemie-Lage im November verschärfte, waren weniger Menschen bezüglich möglicher Lebensmittelverknappungen besorgt – diese Sorge war aufgrund punktuell leerer Regale zu Pandemiebeginn aufgetreten. Immer weniger Befragte befürchteten Engpässe bei Lebensmitteln aufgrund der Organisation des Ernährungssystems. Zeitgleich mit diesem Rückgewinn an Vertrauen sprachen sich mehr Menschen für globale Ernährungssysteme aus – ein sprunghafter Anstieg im Vergleich zu den beiden vorherigen Befragungen. Insgesamt vertraut aber ein weitaus größerer Anteil der Befragten in die Krisenfestigkeit von regionalen Ernährungssystemen. Dies geht mit einer gesteigerten Wertschätzung für die Landwirtschaft einher.

Quelle: Pressemitteilung Universität Göttingen

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