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Kurswechsel in der Agrarpolitik jetzt einleiten

Die Zeit zu handeln ist jetzt: Die Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) müsse sich an den Zielen des Green Deals der EU-Kommission ausrichten. Das könne nur mit einem Kurswechsel bei der Umsetzung der GAP auf nationaler Ebene gelingen, appellieren Naturland und LBV an die Agrarministerinnen und -minister der Bundesländer vor deren Sonderkonferenz am 5. Februar 2021.

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In den aktuellen Gesetzesvorschlägen zur GAP ist der Green Deal mit seinen Strategien "Farm to Fork" und Biodiversität nicht erwähnt. Dies werde zurecht von vielen Seiten kritisiert. Die EU-Kommission fordert in ihren Leitfäden zur Erstellung nationaler Strategiepläne aber ein, dass sich die Umsetzung der GAP in den Mitgliedsstaaten am Green Deal orientieren soll.

Deutscher Strategieplan muss Green Deal unterstützen

"Die Bundesländer sind jetzt am Zug. Sie müssen für einen ambitionierten Strategieplan und eine entsprechende Finanzierung kämpfen", fordern deshalb LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer und Naturland Präsident Hubert Heigl. "Die Instrumente, um dem Artensterben Einhalt zu gebieten, dem Klimawandel zu begegnen und einer bäuerlich-ökologischen Landwirtschaft in den Regionen eine Zukunft zu geben, wurden durch die EU-Kommission vorgeschlagen. Es kommt darauf an, dass diese Instrumente auch in der Breite der Landwirtschaft gefördert werden", so Heigl und Schäffer weiter.

Systemansatz Ökolandbau und qualitative Naturschutzmaßnahmen jetzt!

Die sogenannten Eco-Schemes der 1. Säule haben aus Sicht von Schäffer und Heigl das Potenzial, Umweltleistungen der Landwirtschaft in die Breite zu bringen. "Statt Digitalisierungsprojekte und Precision Farming müssen mit den Eco-Schemes effektive Naturschutzmaßnahmen und ökologisch ganzheitliche Ansätze gefördert werden, die nachweislich einen Mehrwert für Umwelt und Landwirtschaft schaffen", sind sich die beiden Verbandsvorsitzenden einig.

Die EU strebt mit dem 2020 angekündigten Green Deal 25 Prozent Ökolandwirtschaft an. "Damit das gelingt, müssen mehr GAP-Gelder als bisher zur Förderung des Ökolandbaus genutzt werden und Landwirte, die auf Ökolandbau umstellen, müssen Ökolandbau auch mit allen Förderungen der Eco-Schemes kombinieren können", betonen der LBV-Vorsitzende und der Naturland Präsident.

Naturland und der LBV – Gemeinsam für mehr Biodiversität

Die Förderung der Biodiversität in der Landwirtschaft ist das gemeinsame Ziel von Naturland und dem LBV. Im Rahmen ihrer 2019 geschlossenen Partnerschaft arbeiten beide Verbände gemeinsam am Aufbau einer Biodiversitätsberatung für die über 4.000 Naturland Betriebe in Deutschland. Insgesamt ist Naturland mit mehr als 70.000 Bäuerinnen und Bauern weltweit einer der bedeutendsten Öko-Verbände. Der LBV ist der älteste Naturschutzverband Bayerns und setzt sich seit 111 Jahren für den Erhalt der Artenvielfalt ein. Mit über 107.000 Unterstützerinnen und Unterstützern schützt der LBV die biologische Vielfalt vor Ort.

Quelle: Naturland

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