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BioBitte ebnet 30 Kommunen den Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Auf deutschlandweites Interesse stießen im Oktober 2021 die kompakten Einstiegsseminare der Initiative BioBitte in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag. Rund 100 Teilnehmende erfuhren dabei, wie sich Bio-Lebensmittel in öffentlichen Küchen einsetzen und rechtssicher ausschreiben lassen.

Logos BioBitte und Deutscher Städtetag

Mehr Bio in öffentliche Küchen bringen: Um diesem Ziel näher zu kommen, waren Verantwortliche aus Politik, Verwaltung, Vergabestellen und Entscheidungsbefugte für die Verpflegung in kommunalen Einrichtungen eingeladen, in zwei Online-Seminaren von der Expertise anderer Kommunen zu lernen. Das Angebot wurde sehr gut angenommen. Pro Termin nahmen rund 50 Entscheidungsbefugte aus Kommunen, Kreisen sowie Landes- und Bundesinstitutionen teil, darunter Mitarbeitende aus insgesamt 30 Kommunen.

Erfahrungen teilen, um schneller ans Ziel zu kommen

Die Teilnehmenden erhielten Einblicke in das Erfahrungswissen von vier Experten: Wie relevant Bio-Lebensmittel für kommunale Nachhaltigkeitsstrategien sind, erläuterte Heiner Bruns vom Amt für Grünfläche, Umwelt und Nachhaltigkeit in Münster. Die Stadt Münster erhielt 2019 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis, Bruns stellte im Seminar die Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt vor und was dort passiert, um ein nachhaltiges Ernährungssystem zu erreichen. Er betonte, dass Kommunen bei diesen Prozessen "Vorreiter" sein sollten. Dr. Werner Ebert von der BioMetropole Nürnberg und Sprecher des Biostädte-Netzwerks ermöglichte an beiden Terminen spannende Einblicke in die nachhaltigen Verpflegungsstrategien und die Ziele der Stadt Nürnberg. Als positives Zeichen für künftige Bio-Anteile insbesondere auch in Schulkantinen wertet er, dass der politische Rückenwind zugenommen hat – auf Bundesebene etwa durch die Zukunftsstrategie ökologischer Landbau (ZöL) sowie BioBitte und daneben durch Aktivitäten der Länder wie etwa die Etablierung von Bio-Modellregionen.

Praxisnahe Tipps für Ausschreibungen

Auch Reiner Erben, Berufsmäßiger Stadtrat in Augsburg, teilte im Online-Seminar seine Erfahrungen. Er betonte, wie wichtig geeignete Strukturen sind, um den Bio-Anteil insbesondere in den Schulen weiter zu erhöhen: "Ziel muss es sein, dass es im Schulverwaltungsamt Know-how gibt. Die Schulen brauchen eine gute Beratung, um geeignete Caterer zu finden und so den Bio-Anteil auszuweiten." Zur Frage, wie Kommunen neben Bio auch die Regionalität von Lebensmitteln berücksichtigen können, gab Reiner Erben zudem praxisnahe Tipps. "Der regionale Aspekt lässt sich zwar nicht direkt ausschreiben, was wünschenswert wäre. Er lässt sich aber dennoch berücksichtigen", sagt Erben. "Wir haben in Augsburg beispielsweise ein regionales Netzwerk aufgebaut und Verträge mit dem Verbund der Getreideerzeuger und einer Bio-Bäckerei, die das Getreide aus der Region erhält, abgeschlossen." Wie man Ausschreibungen rechtssicher macht, veranschaulichte Sven Conrad, Personal- und Organisationsreferat der Stadt München. Er berichtet, dass die Stadt München das Thema Bio bereits seit 2014 ver-bindlich in Verträgen mit Kantinenpächtern regelt und "seither ein kontinuierlicher Anstieg von Bio-Produkten festzustellen sei.

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