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Baden-Württemberg: Ökomonitoringbericht 2020

Im Rahmen des Ökomonitorings führt Baden-Württemberg seit 2002 ein spezielles Untersuchungsprogramm für ökologisch erzeugte Lebensmittel durch. Anlässlich der Veröffentlichung des neuen Berichtes stellt Verbraucherschutzminister Peter Hauk fest, dass Verbraucherinnen und Verbraucher Bio-Produkten vertrauen können.

Gemüseregal, Foto: Thomas Stephan

"Im Jahr 2020 war die Corona-Pandemie das beherrschende Thema. Da die meisten Mahlzeiten von den Menschen zu Hause zubereitet wurden, lag auch der Einkauf von Bio-Lebensmitteln im Jahr 2020 deutschlandweit rund 22 Prozent höher als im Vorjahr. Das Verbraucherverhalten sorgte im Jahr 2020 für einen Anteil der Bio-Lebensmittel von ungefähr 6,4 Prozent am gesamten Lebensmittelmarkt. Verbraucherinnern und Verbraucher sollen auf die angebotenen Bio-Produkte vertrauen können," sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am 28. Juni im Rahmen der Vorstellung des Ökomonitoringberichts 2020 in Stuttgart. Mit dem Ökomonitoring führe das Land deshalb bereits seit 2002 ein spezielles Untersuchungsprogramm für ökologisch erzeugte Lebensmittel durch.

Die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Baden-Württembergs (CVUAs) haben 2020 rund 580 Öko-Produkte untersucht: von Obst und Gemüse unterschiedlichster Herkunft bis hin zu Käse, Eiern und Grünkern. Das Untersuchungsspektrum des Ökomonitorings reicht von Pestizidrückständen über gentechnisch veränderte Organismen bis zu Prozesskontaminanten oder der Art der Fütterung bei der Eierproduktion. Durch das Programm sollen in dem stark wachsenden Öko-Marktsegment Verbrauchertäuschungen besser erkannt und durch die Einleitung entsprechende Maßnahmen das Verbrauchervertrauen in die Qualität ökologisch erzeugter Lebensmittel gestärkt werden.

"Wie in den Vorjahren gab es Einzelfälle, in welchen weitere Recherchen erforderlich waren, da durch das Ökomonitoring mögliche Schwachstellen aufgezeigt wurden. Durch kompetente und schnelle Reaktionen im Kontrollsystem konnten entweder der Verdacht ausgeräumt oder die aufgezeigten Mängel zügig abgestellt werden", sagte der Minister.

Erneut nur vereinzelt Rückstände von Pflanzenschutzmitteln

Da die EU-Öko-Verordnung praktisch keinen Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel erlaubt, untersucht das CVUA Stuttgart, ob solche Rückstände in Öko-Erzeugnissen nachweisbar sind. Ob diese Nachweise darauf hindeuten, dass die Anbauregeln des ökologischen Landbaus nicht eingehalten wurden, wird dann in Zusammenarbeit mit den Beteiligten am Kontrollsystem recherchiert.

Von den rund 343 Öko-Produkten, die 2020 risikoorientiert auf Pestizid-Rückstände untersucht worden sind, hat das CVUA Stuttgart nur neun Proben wegen der irreführenden Öko-Kennzeichnung beanstandet, da erhöhte Rückstandsgehalte in diesen Proben gefunden worden sind.

Dies zeigt, dass 97 Prozent aller risikoorientiert entnommenen Proben im Handel das Öko-Siegel hinsichtlich dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu Recht tragen. Im Verlauf der letzten Jahre ist ein Rückgang der Beanstandungsquote zu beobachten und liegt seit Jahren stabil auf niedrigem Niveau. Ein Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel in Öko-Erzeugnissen kann damit weitestgehend ausgeschlossen werden.

Echtheit von Bio-Eiern und Bio-Milch

Mit einem Anteil von zwölf Prozent am Öko-Markt in Deutschland sind Eier eines der am häufigsten vermarkteten Bio-Erzeugnisse. Die Prüfung, ob die Eier tatsächlich von Hühnern aus ökologischer Haltung gelegt wurden, ist anhand der Fütterung der Hühner möglich: Konventionell erzeugte Eier weisen teilweise eine wesentlich intensivere Dotterfarbe auf als Eier aus ökologischer Produktion. Die Dotterfarbe entsteht durch Einlagerungen von gelben und roten Farbstoffen. Durch den zugelassenen Zusatz synthetischer Carotinoide im Futter können konventionelle Eier kräftig orange gefärbte Eidotter aufweisen. Für die ökologische Legehennen-Haltung sind diese Futterzusatzstoffe dagegen nicht zulässig. Im Jahr 2020 wurden insgesamt 49 Ei-Proben aus ökologischer Erzeugung untersucht. Bei keiner war ein Zusatz des synthetischen Zusatzstoffes Canthaxanthin nachweisbar.

Auch der Bio-Milch können die Menschen vertrauen. Die unterschiedliche Futtergrundlage der Milchkühe bietet eine Möglichkeit zur Unterscheidung zwischen ökologisch und konventionell erzeugter Milch und lässt auch Rückschlüsse auf die Haltungsform zur Gewinnung von Heumilch oder Weidemilch zu. Die Angaben 'Bio' sowie 'Heumilch' oder 'Weidemilch' wurden bei Milch und Milchprodukten im Labor geprüft. Alle 42 entsprechend ausgelobten Proben waren, wie in den Vorjahren, unauffällig.

Hier finden Sie den Ökomonitoringbericht 2020.

Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

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