Apfelschorf-Regulierung

Apfelschorf-Regulierung mit webbasiertem Prognosemodell

Pflanzenschutz "am Puls des Wetters"

Apfelschorf ist die bedeutendste Krankheit in der Apfelproduktion. Der Schorfpilz (Venturia spp.) kann, vom Knospenaufbruch bis zur Ernte, zuerst Blütenorgane und später die Äpfel befallen und zu erheblichen Ertragseinbußen führen.

Ökologische Obstbaubetriebe haben in der Vergangenheit viel Erfahrung in der Regulierung von Apfelschorf gemacht. Die Verwendung der im Ökoanbau zulässigen Pflanzenschutzmittel wie Kupfer und Schwefel ist dicht an der Biologie des Schorfpilzes orientiert. Da die Mittel relativ sanft wirken, müssen sie zeitnah vor, während und kurz nach einer Infektion appliziert werden. Oft haben die Betriebe für eine Behandlung des gesamten Bestandes nur etwa sechs bis zehn Stunden Zeit. Für eine effektive Regulierung der Krankheit unter minimalem Pflanzenschutzmitteleinsatz sind daher aktuelle standortbezogene Informationen die wichtigste Voraussetzung.

Aus einer Initiative Arbeitskreises Pflanzenschutz der Föko (Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau e.V.) heraus wurde "FruitWeb.info" entwickelt, eine webbasierte Plattform zur Schaderreger-Prognose im Obstbau. Dort werden von den derzeit beteiligten 50 ökologischen Betrieben Wetterdaten eingestellt und zentral zu einer Schorfprognose mit dem Prognosemodell RIMpro verrechnet. So können auch benachbarte Betriebe auf die Prognosen zurückgreifen.

Die Prognosebilder der RIMprosoftware sind in einem Video und einer Bilderübersicht erklärt: zur Beschreibung des Prognosemodells.

RIMpro wird seit 1992 fortlaufend weiterentwickelt. Ziel der RIMpro-Entwicklung ist es, detaillierte Forschungsdaten, langjährige phänologische Beobachtungen und praktische Erfahrungen für Obstbauern und Berater zu bündeln zur Verfügung zu stellen. Weitere RimPro-Prognosemodelle gibt es für Apfelwickler (Cydia pomonella).


Aus der Forschung - für die Praxis

Im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) werden zahlreiche Forschungsprojekte durchgeführt.

Kupfereinsatz bei der Apfelschorfbekämpfung reduzieren

Der Apfelschorf (Venturia inaequalis) ist ein großes Problem für ökologisch wirtschaftende Obstbaubetriebe. Derzeit gibt es bei der Regulierung der Pilzerkrankung noch keine gleichwertige Alternative zu Kupfer- und Schwefelpräparaten. Forscher des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum - Rheinpfalz (Kompetenzzentrum Gartenbau) wollten die bestehenden Verfahren optimieren, um mit möglichst geringem Einsatz von Kupfer eine effektive Schorfregulierung zu erreichen. In den Versuchen zeigte sich, dass durch Optimierung und Substitution von Kupfer zwar eine Reduzierung der Kupferaufwandmenge pro Hektar und Jahr möglich ist, aber noch keine vollständige Substitution von Kupferpräparaten.

"Erarbeitung einer Strategie zur Reduzierung des Kupfereinsatzes bei der Apfelschorfbekämpfung im ökologischen Obstbau" (FKZ 06OE324)

Letzte Aktualisierung 28.11.2017

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