Metaphycus spp. (M. helvolus, M. flavus)

Metaphycus spp. (M. helvolus, M. flavus)

Bedeutung

Metaphycus helvolus und M. flavus sind für den Einsatz unter Glas geeignet und werden gezielt bei Schildlaus- und Napfschildlausbefall ausgebracht.

Biologie und Verhalten als Nützling

Die circa zwei Millimeter großen, flinken Schlupfwespenarten, legen ihre Eier in verschiedene Nymphenstadien der Schildläuse ab. Die Weibchen sind gelb, die Männchen braun oder schwarz gefärbt.

Die Schlupfwespen töten die Schildläuse durch "host feeding" oder parasitieren den Wirtsorganismus durch Eiablage. Die parasitierten Schildläuse färben sich leicht dunkel bis schwarz. Der Schlupf der ausgewachsenen Parasiten erfolgt nach zwei bis drei Wochen, erkennbar an einem Schlupfloch in der Hülle des ausgefressenen Wirtes.

Bei Temperaturen über 20 Grad entwickeln sich die Schlupfwespen relativ schnell, optimal jedoch bei 22 bis 29 Grad und starker Sonneneinstrahlung. Ihre Lebensdauer beträgt bei niedrigen Temperaturen und ausreichender Honigtauversorgung zwei Monate und länger.

Einsatzmöglichkeiten im geschützten Anbau

Schaderreger

Die Schlupfwespenarten ernähren sich von Schildläusen und Napfschildläusen, darunter z.B. folgende Arten:

  • Schwarze Schildlaus (Saissetia oleae)
  • Halbkugelige Napfschildlaus (S. coffea)
  • Weiche Napfschildlaus (Coccus hersperidum)
  • Gemeine Napfschildlaus (Parthenolecanium corni)

Anwendungsempfehlung

Vor der Freilassung sollten über vier Wochen keine chemischen Pflanzenschutzmittel angewendet werden.

Da sich Ameisen vom Honigtau der Blattläuse ernähren, schützen sie koloniebildende Blattläuse vor ihren Gegenspielern und verteilen sie aktiv im Bestand. Sie können die Schlupfwespe angreifen und töten. Ebenfalls sollten starke Honigtauablagerungen abgewaschen werden, da sich die Schlupfwespen sonst ständig putzen und ihre Suche nach Wirtstieren zur Eiablage einschränken.

Vorbeugend kann man ein Tier auf zwei Quadratmetern zwei- bis viermal im Jahr freilassen. Bei geringem Befall wird die Freilassung von circa fünf bis zehn Schlupfwespen pro befallene Pflanze beziehungsweise fünf Schlupfwespen pro Quadratmeter empfohlen. Bei starkem Befall die zwei- bis dreifache Menge. Die Anwendung sollte nach drei Wochen wiederholt werden.

Für eine optimale Wirksamkeit werden starkes Sonnenlicht und Temperaturen von über 22 Grad benötigt. Ein ausreichender Regulierungserfolg stellt sich erst nach zwei bis drei Monaten ein, obwohl bereits zwei bis drei Wochen nach Freilassung erste Schlupflöcher an den Wirtsläusen auf erfolgreiche Parasitierung hinweisen.


Wo kann ich Nützlinge kaufen?

Das Infoblatt beinhaltet eine Liste der in Deutschland kommerziell erhältlichen Nützlinge mit Anwendungsmöglichkeiten und Bezugsquellen

  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Herausgeber: Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
  • Autorin: Dr. Annette Herz, JKI Institut für Biologischen Pflanzenschutz
  • Zum kostenlosen Download (PDF-Dokument)

Letzte Aktualisierung 11.01.2022

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