Erzwespen parasitieren die Larven von Vorratsschädlingen die im Getreidekorn oder in Kokons heranwachsen. Die drei verfügbaren Arten ähneln sich in ihrer Biologie und ihren Einsatzmöglichkeiten stark, bevorzugen aber unterschiedliche Umweltbedingungen.
Die Lagererzwespe Lariophagus distinguendus (Foerster) wird 2‒3 Millimeter lang und ist schwarz-bläulich schimmernd gefärbt. Die Beine sind rotbraun, die Flügel glasklar und kaum sichtbar geädert. Die Maiskäfererzwespe Anisopteromalus calandrae (Howard) ist mit 1‒3 Millimetern noch etwas kleiner, sonst ähnelt sie der Lagererzwespe stark. Die Elegante Fühlererzwespe Theocolax elegans (Westwood, syn. Chaetospila elegans) ist ebenfalls nur 1‒3 Millimeter lang und hat einen schmaleren, bräunlichen Körper und stärker geäderte Flügel.
Die Weibchen der Erzwespen parasitieren Larven verschiedener Arten vorratschädigender Käfer und der Getreidemotte. Sie sind darauf spezialisiert, Arten aufzuspüren die sich im Korn oder Kokons verborgen entwickeln. Die Weibchen beginnen sofort nach dem Schlupf mit der Wirtssuche und spüren mit ihrem Geruchssinn auch einzelne befallene Getreidekörner über mehrere Meter Entfernung in einem Getreidelager auf. Die Larve wird gelähmt und stellt ihre Fraßaktivität und Entwicklung sofort ein. Daraufhin legt die Erzwespe je ein Ei neben eine Wirtslarve in das Getreidekorn. Die geschlüpfte Wespenlarve saugt die Käferlarve aus und verpuppt sich an deren Stelle im Getreidekorn. Nach dem Schlupf nagt sich die ausgewachsene Wespe aus dem Getreidekorn heraus. Da Erzwespen auch natürlich in Vorratslagern auftreten können, können sich die Nützlinge in geeigneten Lagern auch langfristig etablieren.
Die Entwicklungsdauer vom Ei zur Wespe beträgt bei 26° C zwei bis drei Wochen. Es bestehen Unterschiede in den Temperaturansprüchen:
Die Erzwespen parasitieren Larven eines breiten Spektrums an Vorratsschädlingen.
Letzte Aktualisierung 13.09.2016