Wild gefangener Fisch ist ein gesundes und wertvolles Lebensmittel, dessen Verfügbarkeit immer knapper wird. Die Gesamtmenge an Fisch und Meeresfrüchten, die weltweit gefangen wird, liegt nach Angaben der Welternährungsorganisation seit etwa zwei Jahrzehnten bei etwa 80 Millionen Tonnen im Jahr. Etwa 55 Millionen Tonnen davon gehen in die Speisefischverarbeitung, die übrigen 25 Millionen Tonnen werden zu Fischmehl verarbeitet. Nicht eingerechnet in diese Fangmengen ist der sogenannte Beifang, der bei den meisten Fischereien ungenutzt wieder über Bord geworfen wird.
Längst kann die weltweit permanent steigende Nachfrage nach Fisch nicht mehr aus Wildfang bedient werden, was in den vergangenen Jahren zu einem enormen Wachstum im Bereich der Aquakulturen geführt hat. Mittlerweile stammt im Schnitt fast jeder zweite Fisch auf dem Teller aus Aquakulturen. Der konkrete Anteil variiert dabei stark je nach Art.
Typisch Wildfisch
Den Alaska-Seelachs zum Beispiel, der mit Abstand beliebteste Fisch der Deutschen, gibt es praktisch nur aus Wildfang, ebenso den Hering und Seehecht. Beim Lachs kommt es auf die Art an: Während der atlantische Lachs mittlerweile fast immer aus Aquakultur kommt, wird sein pazifischer Verwandter noch immer größtenteils wild gefangen. Bedeutend ist noch der Thunfisch. Er wird entweder wild gefangen oder stammt aus einer Zucht. Thunfische können jedoch nur sehr schwierig nachgezüchtet werden. Für die Zucht werden deshalb junge Thunfische gefangen und dann in Netzgehegen bis zur Schlachtreife gemästet.
Weitere klassische Fische aus Wildfang sind Plattfische wie Heilbutt, Scholle und Süßwasserfische wie der Nilbarsch oder Viktoriabarsch oder sein europäischer Kollege, der Flussbarsch. Auch Zander stammt überwiegend aus Binnenfischerei.