Ökologische Aquakultur - eine Marktnische

Ökologische Aquakultur – eine Marktnische

In den letzten fünf Jahrzehnten ist die weltweite Fischproduktion stetig angestiegen. Vor allem die Bedeutung der Aquakulturhaltung hat dabei seit 1990 stark zugenommen. So kommen laut Food and Agriculture Organisation (FAO) mittlerweile etwa 50 Prozent aller konsumierten oder verarbeiteten Fische und Wassertiere aus Aquakulturbetrieben. Auch der Produktionsanteil der Aquakulturen an der globalen Produktion von Wasserlebewesen nahm von 25,7 Prozent im Jahr 2000 auf 46 Prozent im Jahr 2018 zu.

Die Entwicklung ökologischer Aquakultur

In Deutschland sank die Zahl ökologischer Aquakulturbetriebe von 188 im Jahr 2013 auf 47 im Jahr 2019 deutlich. Das entspricht  einem Anteil von knapp zwei Prozent an den deutschen Aquakulturbetrieben.
Die ökologische Aquakultur legt unter anderem Wert auf den Schutz der umliegenden Ökosysteme, tiergerechte Besatzdichten, pflanzliche Futtermittel aus der Öko-Landwirtschaft und das Verbot von gentechnisch veränderten Organismen sowohl beim Futter als auch beim Besatz. Auch die Weiterverarbeitung erfolgt nach ökologischen Richtlinien.
Die Vorschriften für die ökologische Erzeugung von Aquakulturtieren sind in den EU-Rechtsvorschriften für den Ökolandbau und hier im Besonderen in ihren Durchführungsverordnungen verankert. Darüber hinaus verfügen die Öko-Verbände über weitergreifende Richtlinien, die die Mitgliedsbetriebe einhalten müssen.

Produktvielfalt als Trend

Längst werden in Aquakulturen nicht mehr nur Süßwasserfische aufgezogen, auch Lachs, Seebrasse oder Shrimps kommen inzwischen aus Zuchtbetrieben. Diese sind mittlerweile über die ganze Welt verteilt. So werden beispielsweise in den Naturland-zertifizierten Aquafarmen in mehr als zwanzig Ländern verschiedene Fischarten produziert. Das Spektrum der Bio-Fische aus Aquakultur reicht von Lachs aus Irland über Shrimps aus Ecuador, Tilapia aus Israel bis zu Pangasius aus Vietnam. Aus deutscher ökologischer Aquakultur kommen zum Beispiel frische Karpfen aus Sachsen und Forellen und Schleie aus Bayern.

Der Naturkostfachhandel kann unterdessen auf eine breite Palette an Erzeugnissen aus ökologischer Aquakultur zurückgreifen, von frischen, gekühlten bis zu tiefgekühlten Produkten. Hersteller, wie die fish & more GmbH aus Friedrichshafen (followfish) oder die Wechsler Feinfisch GmbH aus Erftstadt (BioMare), vertreiben beispielsweise Naturfilets, Convenience-Produkte und Konservenprodukte aus ökologischer Züchtung.

Für den Handel stellt das vielfältige Angebot an ökologisch erzeugten Produkten aus Aquakultur eine Bereicherung des Gesamtangebots dar. Händlerinnen und Händler sollten dabei unbedingt Wert auf eine transparente Herkunft der Fischprodukte legen und diese auch im Laden kommunizieren. So sind die followfish-Produkte beispielsweise mit einem Tracking-Code versehen, über den Verbraucherinnen und Verbraucher für jede Verpackung im Internet die Herkunft nachvollziehen können.


Letzte Aktualisierung 02.03.2021

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