Fragebogenaktion
Zu Beginn des Projekts wurden Interviews, Workshops und Fragebogenaktionen mit Obstbäuerinnen und -bauern und Anbauberaterinnen und -beratern aus verschiedenen Ländern durchgeführt. Die Befragungen ergaben, dass es deutliche länderspezifische Unterschiede gibt. In Deutschland werden bereits relativ viele Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität umgesetzt, in Lettland beispielsweise dagegen kaum.
Biodiversitäts-Monitoring
Obstbauern zeigten großes Interesse an Monitoring-Werkzeugen, um die Biodiversität auf der eigenen Anlage selbst erfassen und bewerten zu können.
Verschiedene Methoden wurden getestet und in einem Leitfaden zusammengefasst. Als praktikable Methoden stellten sich visuelle Kontrollen, Klopfproben, die Ausbringung von Wellpappestreifen sowie "Räuberfraßkarten" heraus (Abbildung 2). Sie werden im Leitfaden genauer erläutert. Darüber hinaus enthält der Leitfaden Formulare zur Dokumentation sowie Steckbriefe zu den Hauptnützlingen und ihrer Lebensweise.
Mehrjährige Blühstreifen
In Feldversuchen wurden in sieben Ländern mehrjährige Blühstreifen in den Fahrgassen eingesät. Diese sollten dadurch attraktiver für Nützlinge werden. Die Saatgutmischung wurde von Hand ausgebracht und bestand aus Blühpflanzen und Gräsern. Bei der Auswahl der Pflanzen wurde darauf geachtet, dass sie als Nahrungsquelle für Nützlinge dienen. Darüber hinaus wurden auch ihre Befahrbarkeit, Mulchtoleranz und die Verfügbarkeit als Regio-Saatgut berücksichtigt. Anschließend wurden die Bereiche mit Blühstreifen und angrenzende Kontrollflächen beobachtet. Dabei wurde die Entwicklung der Blühpflanzen sowie das Auftreten von Schädlingen verglichen. Die Untersuchungen zeigten, dass die Baumreihen mit Blühstreifen mehr Nützlinge und ein geringere Fruchtschäden aufwiesen.
Die Maßnahmen zur Erhaltung und zur Erweiterung der Biodiversität sind mit Mehrkosten verbunden. Eine konkrete Förderung könnte die Umsetzung dieser Maßnahmen erleichtern und beschleunigen.
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