Etablierung von Raubmilben in der Hopfenbaupraxis

Etablierung von Raubmilben in der Hopfenbaupraxis

In diesem Forschungsprojekt wurde versucht, durch die Anlage geeigneter winterharter Untersaaten in den Fahrgassen ein Refugium für die Überwinterung von Raubmilben im Hopfengarten zu schaffen. Damit soll eine nachhaltige und wirtschaftliche Methode zur Spinnmilbenkontrolle im ökologischen Pflanzenschutz geschaffen werden. Geeignete Maßnahmen und Untersaaten wurden zusammen mit Praxisbetrieben aus dem Öko- und integrierten Hopfenbau untersucht.

Empfehlungen für die Praxis

Überwinternde Untersaaten bieten Raum für Nützlinge wie Raubmilben und verbessern das Mikroklima im Hopfengarten. Dieses Mikroklima mit kühleren Temperaturen und erhöhter Luftfeuchte begünstigt die Vermehrung und Aktivität von Raubmilben, wohingegen Spinnmilben sich in trockener und warmer Umgebung besonders gut vermehren. Außerdem können Untersaaten während des Winters einen Rückzugsraum und alternative Nahrungsquellen (Pollen) für Nützlinge bieten.

Der Einsatz von Raubmilben zu Saisonbeginn senkt das Spinnmilben-Aufkommen v. a. im Früh- bis Hochsommer. Ein Anstieg kurz vor der Ernte wirkt sich in der Regel nicht mehr negativ auf den Alpha-Ertrag aus. Eine gezielte Ausbringung im Brennpunkt des Hopfengartens kann eine Ausbreitung der Spinnmilben auf den gesamten Bestand verhindern und den Befall im Hotspot nachhaltig reduzieren.

Bei reduziertem Akarizid-Einsatz und nützlingsschonender Pflanzenschutzstrategie (keine Molke, möglichst wenig Schwefel) siedeln sich nach einiger Zeit vermehrt weitere natürliche Gegenspieler der Gemeinen Spinnmilbe wie z. B. Kugelmarienkäfer und Blumenwanzen im Hopfengarten an.


Raubmilben können moderaten Spinnmilbenbefall kontrollieren und auf einem tolerierbaren Niveau halten. Der Alpha-Ertrag wird dadurch nicht gefährdet.
(Maria Obermaier)


Informationen zum Projekt


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