Zeit für schwarzen und grünen Bio-Tee

Zeit für schwarzen und grünen Bio-Tee

In der kalten Jahreszeit sind wir besonders heiß auf Tee. Egal ob schwarz oder grün – Bio-Tees sind immer umweltfreundlich hergestellt und enthalten fast nie Rückstände an chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln. Wer zusätzlich noch auf das Fairtrade-Siegel achtet, kann das Heißgetränk mit bestem Gewissen genießen.

Laut dem Teeverband trinken wir immer mehr Tee: 2021 waren es pro Kopf 28,8 Liter Schwarz- und Grüntee. Tees aus biologischem Anbau liegen nach wie vor im Trend. Bei Schwarz- und Grüntee liegt der Bio-Anteil bei knapp 18 Prozent und damit deutlich über dem durchschnittlichen Bio-Anteil des gesamten Lebensmittelmarktes in Deutschland.

Unser Tee stammt hauptsächlich aus Indien, Sri Lanka und Kenia, wird aber weltweit angebaut. "In fast allen Tee-Anbaugebieten rund um den Globus werden auch Bio-Tees gemäß den EU-Richtlinien für ökologischen Landbaus hergestellt", weiß Kyra Schaper von der Pressestelle des Teeverbandes. Dabei müssten alle Unternehmen entlang der Lieferkette – von der Produktion über die Verarbeitung bis zum Vertrieb - biozertifiziert sein und ihren Warenverkehr dem Kontrollsystem melden.

Ansonsten gelten in den Teeanbauländern häufig niedrige Sozial- und Umweltstandards: Noch immer kommen dort hochgiftige Pflanzenschutzmittel zum Einsatz. Die Teepflückerinnen müssen meist zu Hungerlöhnen arbeiten. Zumal wenige große Konzerne die globale Teeproduktion beherrschen.

Mit Schattenbäumen gegen Hitze, Erosion und Milben

Beim ökologischen Teeanbau sind chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel natürlich tabu. Zwischen den Teebüschen spenden sogenannte "shade trees" Schatten. Die mächtigen Schattenbäume halten zudem in den oft hängigen Teeplantagen den Boden fest und erhöhen die Bodenfruchtbarkeit durch Laubfall und Wurzelausscheidungen. Außerdem können hier Vögel und andere Nützlinge rasten und nisten. "Einer der Hauptschädlinge im Teeanbau ist die Rote-Tee-Spinnmilbe. Schattenbäume in der Teeplantage verringern das Auftreten dieser Milbe. Tritt sie zu stark auf, setzen die Teebauern Extrakte des Neembaums ein", erläutert Manfred Fürst von Naturland. Der Öko-Anbauverband engagiert sich bereits seit Jahrzehnten für den bio-fairen Teeanbau. Gedüngt wird organisch mit Kompost, Rinderdung oder Mulch aus abgestorbenen Pflanzen. Zwischen den Reihen wachsen Gründüngungspflanzen wie Klee und Hülsenfürchte.

Bios verarbeiten klassisch mit viel Rückstandskontrollen

Bei aromatisiertem Bio-Tee müssen die Aromastoffe natürlicher Herkunft sein: also von ätherischen Ölen, Blüten, getrockneten Früchten oder Gewürzen in reiner Bio-Qualität stammen. Im Übrigen verläuft die Teeproduktion bei Bio und konventionell gleich: Nach dem Pflücken welken die Teeblätter zehn bis zwanzig Stunden lang. Danach werden sie gerollt, fermentiert, getrocknet und sortiert. Beim Grüntee entfällt die Fermentation.

In älteren Tests fanden sich selbst in Bio-Tees vereinzelt Rückstände von Schadstoffen. Laut Stiftung Warentest von 2019 ist der Schwarzteegenuss jedoch unbedenklich. Testsieger Teekampagne prüft jede Partie gleich mehrfach auf Rückstände von Pestiziden. Das Ergebnis findet sich auf jeder Packung. Andere Bio-Hersteller wie die Bremer Teemanufaktur MyCupOfTea gehen ebenfalls auf Nummer sicher. "Auch wenn es keine Vorschrift ist und wir unsere Erzeuger gut kennen, analysieren wir jede importierte Charge unserer Rohware", berichtet Geschäftsführer Timo Chitula.

Fairtrade Tee ist meistens Bio

Die meisten Bio-Tees sind heute fair gehandelt. Umgekehrt ist der Bio-Anbau bei Fairtrade keine Pflicht. Denn nicht alle Produzentenorganisationen schaffen es, auf Bio umzustellen. Sie sollen aber trotzdem vom fairen Handel profitieren. Die Fairtrade-Zertifizierung ist oft der erste Schritt Richtung Bio-Anbau. Wer dann später Bio-Tee produziert, erhält zusätzlich zur Fairtrade-Prämie von 1,10 US-Dollar pro Kilogramm Tee noch einen Bio-Zuschlag. In Deutschland ist das Duo fair und bio besonders beliebt: 2019 waren 86 Prozent der Fairtrade Tees nach Bio-Richtlinien produziert.

Bei der Gesellschaft für partnerschaftliche Zusammenarbeit (GEPA) sind bereits 100 Prozent der Fair+-Tees Bio: sogar der Faden vom Teebeutel besteht aus Bio-Baumwolle. Der GEPA-Mehrpreis deckt die höheren Kosten für die Bio-Produktion und unterstützt die umfassenden Sozialprogramme in den Teegärten und bei den Kleinbauernorganisationen. Als Grundlage übernimmt die GEPA die Kalkulation ihrer Handelspartner.


Letzte Aktualisierung 05.04.2022

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