Resele: Der am meisten gekaufte Weihnachtsbaum in Deutschland ist die Nordmanntanne. Sie vereint die Eigenschaften der heimischen Weiß-Tanne, wie lange Nadelhaltbarkeit, dunkles Nadelkleid und natürlich ihren unvergleichlichen Geruch, mit den Eigenschaften der Nordmanntanne, die die Nadeln rund um den Zweig angelegt hat und ein symmetrisches Wuchsverhalten aufweist. Trotzdem bieten wir auch heimische Fichten, Blaufichten und serbische Fichten an. Vor etwa 10 bis 15 Jahren war der Verkaufsschlager die Schwarzkiefer. Diese wird nun nur noch von Liebhabern verlangt.
Koster: Tatsächlich ist die Nordmanntanne nicht nur ein Modebaum, sondern kommt aufgrund ihrer tiefreichenden Wurzeln auch besser mit Trockenheit klar. Gerade die vergangenen beiden heißen und trockenen Sommer haben gezeigt, dass Flachwurzler wie Fichte dann an ihre Grenzen kommen. Wir haben in der Vergangenheit auch Kieferbäume für Weihnachten angeboten, aber die Kundinnen und Kunden haben diese wenig nachgefragt. Da wir im Hunsrück das ganze Jahr über einem relativ rauen Klima ausgesetzt sind, liegt unser Hauptaugenmerk beim Anbau auf den etwas robusteren Gewächsen – wie unseren Nordmann- und Nobilistannen.
Oekolandbau.de: Wie viel mehr kosten Bio-Weihnachtsbäume im Vergleich zur konventionellen Variante?
Fottner: Das kommt darauf an, wo der Verkaufsstand liegt. Am Starnberger See kostet der konventionell produzierte Baum sicherlich mehr als der Bio-Baum in Schwaben. Zurzeit können wir für einen Bio-Baum keinen höheren Meterpreis erzielen.
Koster: Die Bio-Bäume werden mit bis 30 Prozent Aufpreis angeboten. Unser Betrieb liegt im Westerwald und hier ist die konventionelle Variante preislich auch nicht mit den Händlerpreisen in Ballungsgebieten zu vergleichen.