Wir können das Kükentöten abschaffen
Für Kristin Höller von der Seleggt GmbH ist die In-Ovo-Geschlechtsbestimmung eine praxistaugliche Alternative zum massenhaften Kükentöten. Stolz ist die Agrarwissenschaftlerin auch auf die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Forschung, Handel und Technologieunternehmen.
"Wenn wir das Problem des Kükentötens in Gänze und im großen Stil lösen wollen, ist es ein praktikabler Ansatz, noch im Brutei das Geschlecht zu bestimmen. Die Grundlagenforschung zu der hormonellen Geschlechtsbestimmung im Brutei hat die Universität Leipzig entwickelt. Für die praxisreife Umsetzung haben die Rewe Group und das niederländische Technologieunternehmen HatchTech die Seleggt GmbH gegründet."
Weltweit das erste praxistaugliche Verfahren
"Mit Stolz können wir vermerken, dass das Seleggt-Verfahren weltweit das erste und bislang einzige praxistaugliche Verfahren der Geschlechtsbestimmung von Bruteiern ist. Seit April 2019 hat unsere Brüterei damit annähernd eine Million weibliche sogenannte Respeggt-Küken erzeugt. Dadurch konnten wir genauso vielen männlichen Küken das Töten nach dem Schlüpfen ersparen. Denn ungefähr jedes zweite Ei ist ja männlich.
Aktuell werden die Respeggt-Eier mit dem Label "Ohne Kükentöten" in über 4.500 Supermärkten und Discountern in ganz Deutschland und den Niederlanden vermarktet. Die ersten Respeggt-Eier aus einer ökologischen Haltung gibt es bereits in Frankreich.
In-Ovo als Brückentechnologie
Dennoch halten wir die Entwicklung und Förderung des Zweinutzungshuhns nach wie vor für nicht minder wichtig. Bis dahin bietet die Geschlechtsbestimmung im Brutei eine Brückentechnologie zur Vermeidung des millionenfachen Kükentötens."