Im Boden ist weltweit zwei- bis dreimal so viel Kohlenstoff gespeichert wie in der Atmosphäre. Um diese Leistung zu nutzen und gleichzeitig den Boden zu schützen, hat die Initiative 4per1000 eine relativ einfache Rechnung aufgestellt: Wenn die CO2-Speicherfähigkeit der oberen 30 bis 40 Zentimeter Boden jährlich um 0,4 Prozent gesteigert wird, könnte dadurch fast der gesamte jährliche Ausstoß von Treibhausgasen kompensiert werden. Die Initiative wurde auf der Pariser Klimakonferenz 2015 gegründet und vernetzt weltweit Akteurinnen und Akteure, um dieses Ziel zu erreichen.
Beim sogenannten Carbon Farming wird der Humusaufbau mit Zertifikaten gezielt gefördert. Der Handel mit den Zertifikaten ist jedoch nicht unumstritten. Im Öko-Landbau spielt der Humusaufbau und damit der Klimaschutz unabhängig von Zertifikaten eine zentrale Rolle: Die Bodenfruchtbarkeit wird durch Leguminosen in der Fruchtfolge, organische Düngung sowie bodenschonende Bearbeitung gesteigert. Eine Langzeitstudie in der Schweiz kam zu dem Ergebnis, dass biologisch bewirtschaftete Ackerbausysteme durchschnittlich doppelt so gut für die Umwelt sind als die konventionelle Landwirtschaft mit Pflug. "Wenn man alle Umweltauswirkungen betrachtet, liegt Bio deutlich vorne", sagt Studienleiter Marcel van der Heijden von Agroscope.
Was im Alltag fürs Klima getan werden kann
Natürlich kann der Öko-Landbau nicht allein das Klima retten. Erneuerbare Energien müssen fossile Energieträger ersetzen, die Mobilität muss neu gedacht werden und Konsum- und Ernährungsmuster müssen sich ändern. Getreu dem Motto "think global – act local" lohnt es sich, regionale Angebote zu unterstützen: