Samenbau Grete Peschken: Alte Sorten, moderne Wege

Samenbau Grete Peschken: Alte Sorten, moderne Wege

Beim Samenbau Grete Peschken ist der Name Programm. In Eigenregie nutzt und selektiert die Betriebsleiterin Saatgut, das sonst nur in der Genbank liegt – und ermöglicht so eine Anpassung der Sorten an Klima und Standort.

„Der Erhalt von alten Sorten durch eine bäuerliche und nachhaltige Produktionsweise ist uns ein besonderes Anliegen“, sagt Grete Peschken. Seit 2015 setzt sie in ihrer Biogärtnerei den Schwerpunkt auf die Kultivierung von Salatsorten, Bohnen, Erbsen, Tomaten und Getreide. „Damit leisten wir einen direkten Beitrag zu Ernährungssicherheit und Artenvielfalt.“

Der Hof funktioniert als Gesamtgebilde mit sich ergänzenden Betriebsteilen. Da die Tiere des Hofs den Dünger produzieren, kann auf den Zukauf von Düngemitteln verzichtet werden. Außerdem werden die Pferde als Arbeitskräfte eingesetzt. Deshalb – und weil Grete Peschken und ihre Mitarbeitenden die Handarbeit der Maschinenarbeit vorziehen – verzichtet der Betrieb größtenteils auf Traktor und Co.


Frisch vom Acker

Den Vertrieb der Produkte übernimmt die Betriebsleiterin selbst. Ohne Zwischenhändler bietet sie ihr Gemüse auf Märkten in Berlin und Rostock an und beliefert einige Berliner Restaurants. Besonders Frisches ist am Mittwoch zu erwarten, denn dann ist Erntetag. "Wir bemühen uns immer, das Sortiment möglichst abwechslungsreich zu gestalten", so Grete Peschken. "Daher bringen wir neben Gemüse und Kräutern auch saisonales Obst und Säfte mit."

Seit 2012 ist der Hof Teil der Solidarischen Landwirtschaft. Verbrauchergruppen in Berlin, Rostock und Umgebung garantieren die Abnahme der Ernte und sichern die Finanzierung der Erzeugerin mit – unabhängig von Markt oder Zwischenhandel. Zusätzlich engagieren die Abnehmerinnen und Abnehmer sich auf freiwilliger Basis auf dem Hof, machen Werbung, übernehmen alles Organisatorische und tauschen sich untereinander in einem eigenen Internet-Forum aus.

Vielfalt leicht gemacht

Des Weiteren bringt der Betrieb sich in die Kooperative Samenbau Nordost und bei Dreschflegel GbR ein, die den Vertrieb des Saatgutes organisieren. "Es geht uns darum, alte Sorten zu erhalten und zu kultivieren, die sich für den ökologischen Gartenbau eignen", sagt Grete Peschken. "In Stierow vermehren wir zum Beispiel über 60 verschiedene Tomatensorten in allen Formen und Farben."

Betriebsinfos


Mehr Infos zum Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau:


Letzte Aktualisierung 22.11.2022

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