Hitzewellen gefährden Bienenvölker insbesondere dann, wenn kein Wasser zur Kühlung vorhanden ist.
Bienenvölker überstehen längere Hitzeperioden besser
- in optimal isolierten und gut belüfteten Beuten,
- auf schattigen Standorten,
- und wenn ausreichend Wasser vorhanden ist.
Die Klimakrise bringt zunehmend extreme Wetterereignisse mit sich, auf die sich auch die Imkerinnen und Imker einstellen müssen. Bei der Standortwahl ist zum Beispiel die erhöhte Waldbrandgefahr durch zunehmende Trockenheit ebenso zu berücksichtigen wie die Gefahr von Überschwemmungen bei Starkregenereignissen.
Gefahr für Honigbienen durch neue Schädlinge
Der Klimawandel ermöglicht es Schädlingen, die mit dem Reiseverkehr aus wärmeren Ländern eingeschleppt werden, bei uns heimisch zu werden. Beispiele sind die Asiatische Hornisse oder der Kleine Beutenkäfer, der aus Afrika eingeschleppt wurde. Kleine Beutenkäfer können sich in Bienenvölkern massenhaft vermehren, Brut, Honig und Pollen fressen und durch ihre Ausscheidungen den Honig verderben. Das Bienenvolk stirbt.
Asiatische Hornissen ernähren sich zu 80 Prozent von Honigbienen und machen gezielt Jagd auf sie. Sie lauern vor den Fluglöchern und fangen heimkehrende Honigbienen ab. Die Honigbienen stellen daraufhin ihren Flugbetrieb ein, verbrauchen ihre Honigvorräte im Bienenstock und können weder Wasser noch Pollen für die Aufzucht ihrer Brut eintragen.
Zukunft der Bienenhaltung in Zeiten der Klimakrise
Dr. Stefan Berg, Leiter des Instituts für Bienenkunde in Veitshöchheim, bezeichnet Honigbienen als "Überlebenskünstler", die sich gut an den Klimawandel anpassen werden. Im Gegensatz zu Wildbienen haben sie ein breites Nahrungsspektrum und sind nicht auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert. Außerdem können sie hohe Temperaturen im Bienenstock eine Zeit lang ausgleichen.
In Zeiten des Klimawandels können Bienenvölker aber nur überleben, wenn sich die Imkerinnen und Imker an die veränderten Bedingungen anpassen. Eine angepasste Varroabehandlung, die bedarfsgerechte Fütterung, eine optimale Beutengestaltung und die Wahl geeigneter Standorte für die Völker sind dabei wichtige Faktoren.